Aktionsprogramm "Sicher leben im Alter"

Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Kues: "Kultur des Hinschauens und Handelns zum Schutz für ältere Menschen entwickeln"

Bundesfamilienministerium startet Aktionsprogramm "Sicher leben im Alter"

Seniorinnen und Senioren leben in Deutschland sicher. Vor allem hoch betagte Menschen sind jedoch oft anfällig für kriminelle Machenschaften. Das ist das Ergebnis der Studie "Kriminalitäts- und Gewalterfahrungen im Leben älterer Menschen", die das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durchgeführt hat.

Basierend auf den Ergebnissen hat das Bundesfamilienministerium gemeinsam mit der Deutschen Hochschule der Polizei das Aktionsprogramm "Sicher leben im Alter" gestartet. Es läuft drei Jahre bis Ende 2011.

"In Deutschland können die Menschen alt werden, ohne Angst haben zu müssen, dass sie Opfer von Verbrechen werden", sagt Dr. Hermann Kues, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfamilienministerium. "Mir macht Mut, dass die meisten Älteren für das Leben im Ruhestand gut gewappnet sind. Dank ihrer Lebenserfahrung sind sie meist vorsichtiger und gehen weniger Risiken ein. Wir dürfen aber nicht ausblenden, dass gerade Hochbetagte für manche Kriminelle als Opfer ausgemacht werden. Mit unserem Aktionsprogramm wollen wir hier eine neue 'Kultur des Hinschauens und Handelns' etablieren. Denn ältere Menschen bedürfen unseres ganz besonderen Schutzes", so der Parlamentarische Staatssekretär.

Der Studie zufolge ist die subjektive wie objektive Sicherheitslage für die Mehrheit der über 60-Jährigen gut. Nicht nur nach polizeilichen Daten, sondern auch Befragungen zufolge sind sie weniger als Jüngere durch Kriminalität gefährdet. 6,6 Prozent der über 60-Jährigen wurden nach eigenen Angaben innerhalb eines Jahres Opfer einer Straftat; unter den 40- bis 59-Jährigen betrug der Anteil 12,5 Prozent. Zudem fürchten sich ältere Menschen nicht stärker als jüngere vor Kriminalität. Rund 97 Prozent der Befragten über 60 Jahre gaben an, sich in der eigenen Wohngegend "sehr sicher" oder "ziemlich sicher" zu fühlen.

Zugleich macht die Studie deutlich, dass einige Täter gezielt hochaltrige Menschen auswählen, weil sie besonders anfällig für Trickdiebstähle sind - in der Altersgruppe 80 bis 89 Jahre war das Risiko hier rund zehnmal so hoch wie unter 40- bis 49-Jährigen. Besonderen Handlungsbedarf belegt die Studie bei Pflegebedürftigen. Sie zeigt, dass körperliche Gewalt gegenüber älteren Pflegebedürftigen meist aus der Situation heraus entsteht, nur in Einzelfällen wird die besondere Schutzlosigkeit Pflegebedürftiger gezielt ausgenutzt.

Genau hier setzt das neue Aktionsprogramm des Bundesfamilienministeriums an. Es bündelt und vernetzt bereits vorhandene Angebote und schafft so eine neue und übersichtliche Struktur der Hilfen. So soll etwa die Ermittlung von Todesursachen bei Menschen die 75 Jahre und älter sind optimiert werden, um so mögliche Gefahrenquellen früher erkennen zu können. Hinzu kommen Maßnahmen zur Gewaltprävention, etwa bei Gewalt in Partnerschaften oder Vernachlässigung älterer Menschen in der häuslichen Pflege.


Quelle:
Pressemitteilung Nr. 380/2009
Veröffentlicht am 27.03.2009
Thema: Ältere Menschen


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