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Rachenentzündung

Eine Rachenentzündung (auch Pharyngitis, von gr. pharynx ‚Rachen‘) ist eine Entzündung der Rachenschleimhaut. Sie tritt als Begleiterscheinung von entzündlichen Prozessen im Hals-Rachenbereich in Erscheinung. Die mit ihr verbundenen Halsschmerzen und Schluckbeschwerden erschweren die Nahrungsaufnahme drastisch.

Klinisches Bild

Die Pharyngitis ist eine der häufigsten Erkrankungen. Von 1000 Patienten, die zum Arzt gehen, zeigen etwa 200 die Symptome einer Pharyngitis. Sie ist einer der häufigsten Beratungsanlässe in einer allgemeinmedizinischen Praxis.

Die häufigste Ursache für eine Entzündung des Rachens ist eine virale Infektion oft im Rahmen eines grippalen Infekts. Davon muss man die potenziell bedrohlichere bakterielle Infektion unterscheiden.

Nicht-bakterielle Entstehung

Die mit einer Erkältung einhergehende Pharyngitis ist meist von den typischen Viren der Atemwege (Influenza-, Parainfluenza- oder Adenoviren) verursacht. Seltener sind untypische Viren, wie Herpes-Simplex-, Coxsackie- und Echoviren beteiligt. Aber auch Viren, die zum Teil systemisch Erkrankungen hervorrufen, wie Epstein-Barr-, Zytomegalie-, Masern- oder Rötelnviren können eine Pharyngitis hervorrufen.

Entstehung durch Bakterien

Bakterien sind seltener Ursache für eine Pharyngitis. Meistens sind dann β-hämolysierende Streptokokken mitbeteiligt. Die auftretenden Symptome sind grippeähnlich. Es treten Fieber, Schluckbeschwerden und Hals-, Glieder- und Kopfschmerzen auf. Der Rachen und Gaumen sind gerötet und geschwollen. Bei Kindern, die weitaus häufiger betroffen sind als Erwachsene, kommt es darüber hinaus oft auch zu Übelkeit und Bauchschmerzen – allerdings sind Bauchschmerzen bei Kindern ein häufiges Symptom unabhängig von der Erkrankung. Natürlich schließt das nicht Magen-Darm-Beschwerden bei Erwachsenen aus.

Formen

Pharyngitis atrophicans et sicca

Es kommt zum Austrocknen der Schleimhaut (lat. sicca trocken‘). Im Hals werden Borken sichtbar. Außerdem vermindert sich das Lymphgewebe (Atrophie). Dieses Gewebe dient der primären Infektabwehr, über Nase oder Mund aufgenommene Erreger werden in den Lymphgeweben abgefangen und abgebaut. Im Rachenbereich bezeichnet man die lymphatischen Organe als Mandeln.

Pharyngitis sicca

Es kommt zum Austrocknen der Schleimhaut, unabhängig von Begleitinfekten. Menschen, die ständig austrocknenden Noxen ausgesetzt sind, wie z. B. Raucher und Straßenarbeiter, zeigen vermehrt Beschwerden.

Angina lateralis (Seitenstrangangina)

Die Seitenstrangangina ist eine seltener vorkommende, aber akute Form der Rachenentzündung durch bakterielle Infektion, welche jene Lymphbahnen im Rachenraum befällt, die von der oberen hinteren Rachenwand abwärts verlaufen. Häufige Begleiterscheinungen der Seitenstrangangina sind Ohrschmerz (wegen der Nähe zur Eustachischen Röhre), Schluckbeschwerden und Kopfschmerzen. Die Seitenstrangangina tritt vor allem bei tonsillektomierten (mandellosen) Patienten auf.

Therapie

Eine medikamentöse Therapie der Pharyngitis ist nur bei untypischen Verläufen nötig. Virale Pharyngitiden im Rahmen eines grippalen Infektes heilen ohne Therapie in der Regel vollständig aus. Bei Fieber, starken Schmerzen und Schluckstörungen kann eine symptomatische Therapie mit fiebersenkenden Schmerzmitteln und zum Beispiel Lutschtabletten sinnvoll sein. Allgemeinmaßnahmen wie körperliche und geistige Schonung haben einen positiven Effekt auf die Heilung.

Die weit verbreitete Meinung, dass Eisessen die Heilung begünstigt, ist allerdings falsch, es vermindert die Durchblutung der entzündeten Bereiche und damit wird auch die körpereigene Abwehr in diesem Bereich geschwächt. Vielmehr empfiehlt es sich, warme Getränke zu trinken.

Bei Pharyngitis bakteriellen Ursprungs können Antibiotika eingesetzt werden.

Als zugrundeliegende Erkrankung kann vieles infrage kommen, als Beispiel sei hier nur die chronische Tonsillitis erwähnt. Die Therapie kann hier die Tonsillektomie sein, damit der Bakterienherd verschwindet. Die Tonsillektomie ist jedoch nur zu empfehlen, wenn wirklich eine Tonsillitis vorliegt. Oft wird Tonsillitis diagnostiziert, obwohl eigentlich nur eine Pharyngitis vorliegt. Werden dann die Mandeln entfernt (Tonsillektomie), so entfällt die Schutzfunktion der Mandeln für den Rachen und häufig, vor allem oft noch schmerzhafter als vorher, tritt dann eine Pharyngitis auf.

Laut Pschyrembel (Anmerkung d. Redaktion: Medizinisches Wörterbuch) kommen [nach dem Ausschluss exogener Noxen wie Tabakrauch, Alkohol, erniedrigte Luftfeuchtigkeit (durch Klimaanlagen oder auch ständige Mundatmung), hormonelle (Klimakterium) oder Stoffwechselstörungen (Diabetes mellitus), Allergien oder Strahlentherapien im Halsbereich] zur Therapie Inhalationen, Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, Emser Salz (zur Inhalation oder auch als Lutschtabletten erhältlich) oder andere Lutschtabletten und warme Halswickel in Frage.

Die rotbraunen Wurzeln des Ratanhia-Strauchs werden in der Pflanzenheilkunde (Droge: Ratanhiae radix) als adstringierendes Mittel in Form von Tinkturen eingesetzt. Diese wird bei Entzündungen des Zahnfleisches, Entzündungen im Mund- und Rachenraum, wie Stomatitis oder Pharyngitis angewendet, meist als Gurgelmittel oder Einpinselung. Oft wird Ratanhiatinktur zur Anwendung mit Myrrhentinktur gemischt.

→ Seitentitel: Pharyngitis
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Datum des Abrufs: 19. Februar 2012, 10:49 UTC
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