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Kehlkopfkrebs

Kehlkopfkrebs (Synonyme Larynxkarzinom, Larynxtumor, Kehlkopftumor) ist eine Krebserkrankung des Kehlkopfs. Er gehört zu den häufigsten bösartigen (malignen) Tumoren im Halsbereich.

Häufigkeit

Kehlkopfkrebs betrifft vorwiegend Männer zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr. Männer sind 5-mal häufiger betroffen als Frauen. Statistisch betrachtet erkranken in der Bundesrepublik Deutschland jährlich etwa 3300 Männer und 600 Frauen. Der Anteil der Raucherinnen ist mittlerweile stark angestiegen. Insgesamt gehört er, bezogen auf die Mortalität (Sterblichkeit), zu den selteneren Krebserkrankungen: 1,5 % der männlichen Krebstoten und weniger als 1 % der weiblichen Krebstoten hatten Kehlkopfkrebs.

Formen und Symptome

Bei 90 % der Kehlkopfkarzinomen handelt es sich um sogenannte Plattenepithelkarzinome. Nach der Lokalisation unterscheidet man verschiedene Formen:

  • Glottiskarzinom (Stimmbandkarzinom)
    Tumor im Bereich der Stimmlippen und der Kehlkopfhinterwand. Häufigstes Symptom ist anhaltende Heiserkeit und eventuelle Atemnot (medizinisch Dyspnoe).
  • Supraglottisches Larynxkarzinom
    Tumor im Bereich des Kehldeckels (medizinisch Epiglottis) und der Tasche in der Nähe der Stimmbänder (medizinisch Morgagni-Ventrikel); Symptome sind ebenfalls Heiserkeit, eine raue Stimme und ein Druckgefühl im Hals. Eventuelle Streuung von Krebszellen (medizinisch Metastase) in die umliegenden Lymphknoten. Die medizinische Prognose ist hierbei aufgrund früher Metastasierung und späterer Symptomatik schlechter als beim Glottiskarzinom.
  • Subglottisches Larynxkarzinom Tumor unterhalb der Stimmlippen.
    Sehr seltene Form.
  • Transglottisches Larynxkarzinom Tumor, der sich über den gesamten Kehlkopf ausbreitet.

Als Glottis (lateinisch eigentl. glottis vocalis) bezeichnet man den gesamten menschlichen Stimmapparat bestehend aus Stimmbändern und Stimmritze. 2/3 sind Glottiskarzinome, 1/3 sind supraglottische Karzinome, selten sub- und transglottische Karzinome.

Ursachen und Risikofaktoren

Kehlkopfkrebs entwickelt sich meist aufgrund einer Vorschädigung des Kehlkopfes, einer sogenannten Präkanzerose. Als Präkanzerosen gelten Dysplasien, Leukoplakien sowie das Carcinoma in situ. Als häufigste Ursache wird das Tabakrauchen und der Alkoholmissbrauch (Alkoholabusus) angegeben. Weitere Ursachen können Viren und Umweltgifte wie Asbest sein. Erbliche Veranlagung kann die Erkrankung begünstigen.

Diagnose

Direkt durch Abtasten, eine Kehlkopfspiegelung (Laryngoskopie), eine Gewebeuntersuchung (Biopsie), ansonsten durch Computertomografie, Kernspintomographie und Ultraschalluntersuchungen.

Therapie

Je nach Lage und Größe des Tumors kommt die Behandlung mittels Strahlentherapie (häufig in Verbindung mit einer Chemotherapie) oder eine Operation des Kehlkopfes in Frage. Dabei kann die chirurgische Entfernung von Kehlkopfteilen oder des ganzen Kehlkopfes notwendig sein. Die Entfernung des gesamten Kehlkopfes (Laryngektomie) hat für den Patienten erhebliche Konsequenzen: Neben dem Verlust der Stimme treten durch die Trennung von Luft- und Speiseweg Verkrustungen der Nasenschleimhaut auf, so dass es zu Geruchsstörungen kommt. Es gibt einige Stimmersatzverfahren. So kann durch Training mithilfe eines Logopäden eine Speiseröhrenersatzsprache erlernt werden und es gibt elektronische Sprechhilfen (Stimmprothesen). Ist der Tumor noch klein, kann er unter Umständen durch Bestrahlung (meist mit Chemotherapie kombiniert) allein zum Verschwinden gebracht werden.

Prognose

Das Saarländische Krebsregister gibt für Männer eine Fünfjahresüberlebensrate von 65,4 % an (d. h. nach fünf Jahren sind 34,6 % der Patienten verstorben). Bei Frauen beträgt die Fünfjahresüberlebensrate 75,8 %. Die Prognose ist abhängig von der Lokalisation und dem Stadium des Kehlkopfkrebses.

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