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Bluthochdruck - Der (un)heimliche Mörder

Einer der größten Risikofaktoren für einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall und zahlreiche andere Herz-Kreislauferkrankungen ist der Bluthochdruck (medizinisch: Hypertonie).

In jedem Menschen befindet sich ein unglaublich verzweigtes Netz von Blutgefäßen. Es ist rund 100.000 km lang. Als Blutdruck bezeichnet man denjenigen Druck, mit dem das Blut durch die Gefäße strömt. Der Blutdruck unterliegt im Laufe des Tages größeren Schwankungen. Bei jeder körperlichen Anstrengung steigen Blutdruck und Puls an. Das ist ganz normal, weil der Körper dann mehr Sauerstoff braucht. Der Blutdruck sollte allerdings nach kurzer Zeit wieder auf den Ausgangswert abfallen.

Bleibt der Blutdruck nach einer Anstrengung erhöht oder liegen die Werte bereits im Ruhezustand des Körpers zu hoch, so ist dies nicht normal. Es kann fatale Folgen haben. Mehr als ein Drittel aller Herz- und Kreislauftodesfälle, die man untersucht hat, litten zuvor unter Bluthochdruck. Wenn das Blut ständig mit erhöhtem Druck durch die Adern gepresst wird, werden sie ihm auf Dauer nicht standhalten – die Gefäßwand wird geschädigt. Der Grundstein für „Gefäßverkalkungen“ ist gelegt. Folgen sind Durchblutungsstörungen, Herzinfarkt, Herzmuskelschwäche, Nierenschäden und vieles andere mehr. Das Fatale ist dabei: Viele merken – zunächst! – gar nichts davon. Sie fühlen sich wohl und sind sogar sehr aktiv. Deshalb gilt der Bluthochdruck bei den Medizinern als ein (un)heimlicher Mörder, der ohne Vorwarnung zuschlägt.
Wenn man sich vom Arzt oder Apotheker den Blutdruck messen lässt nennt dieser anschließend zwei Werte – beispielsweise 130 zu 80. Der erstgenannte höhere Wert gibt den Blutdruck in dem Augenblick an, in dem sich Ihr Herz zum Pumpen zusammenzieht (sogenannte Systole), der zweite niedrigere Wert den Blutdruck, wenn das Herz wieder entspannt ist (Diastole).
Im optimalen Fall liegt der Blutdruckwert bei 120 zu 80 mmHg.
Hypertonie liegt vor, wenn die Blutdruckwerte bei mehreren Messungen zu verschiedenen Tageszeiten dauerhaft über 140 zu 90 mmHg liegen.

Ursachen und Risikofaktoren für Hypertonie

In 90 Prozent der Fälle finden die Ärzte keine eindeutige Ursache für einen Bluthochdruck. Es liegt eine sogenannte „essentielle Hypertonie” vor. Bei den übrigen 10 Prozent hat eine Hypertonie Ursachen, die z.B. mit Störungen der Nierenfunktion, Hormonstörungen, Herzerkrankungen und Störungen des Zentralen Nervensystems zusammenhängen können. Meist ist keine eindeutige Ursache für den Bluthochdruck verantwortlich zu machen. Eine Kombination verschiedener Risikofaktoren kann eine Rolle spielen. Dazu gehören unter anderem:

• erbliche Veranlagung,

• Stress und andere psychosoziale Faktoren,

• Bewegungsmangel,

• Alkohol,

• Rauchen (die zusätzliche Einnahme der Anti-Baby-Pille erhöht das Risiko nochmals!),

• falsche Ernährung,

• zu hoher Kochsalzgebrauch,

• Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht,

Zuckerkrankheit (Diabetes)

Wie sollten Sie sich bei Bluthochdruck verhalten?

Jeder Mensch, egal ob krank oder gesund, sollte regelmäßig seinen Blutdruck messen lassen. Dies gilt besonders für diejenigen, die wissen, dass andere Familienmitglieder an Bluthochdruck leiden. Gelegenheiten zum Messen gibt es immer wieder, beim Arztbesuch aber auch beim Apotheker.
Achtung: Wird einmal ein zu hoher Blutdruckwert gemessen, so ist dies noch kein Anzeichen für krankhaften Bluthochdruck. Man sollte die Messung nach einiger Zeit in entspanntem Zustand wiederholen oder gegebenenfalls eine 24-Std. Blutdruckmessung durchführen lassen.
Ist ein erhöhter Blutdruck festgestellt worden so ist dies noch kein Grund Medikamente einzunehmen. Die Lebensumstellung spielt eine große Rolle bei der Vermeidung bzw. der Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie). Auf folgendes sollten sie achten:

• Ernähren Sie sich bewusst fett- und salzarm.

• Trinken Sie wenig Alkohol.

• Rauchen Sie nicht.

• Treiben Sie Ausdauersport.


Folgende Ausdauersportarten eignen sich besonders gut:

• Schwimmen

• Laufen

• Radfahren

• Wandern

• Tanzen



Zur Information: bei der Gewichtsreduktion reguliert sich der Blutdruck besser als bei einer Medikation (z.B. mit Betablockern). So wird der Blutdruck bei einer Gewichtsabnahme von 10 kg um 20/10 mmHg reduziert!

Liegt eine Hypertonie vor (Blutdruck dauerhaft über 140 zu 90 mmHg), sollten Sie auf jeden Fall Rücksprache mit dem Arzt halten. Er entscheidet, ob die Einnahme von Medikamenten notwendig ist oder ob es auch einen alternativen Weg gibt.

Hinweis:
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