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2. Die Schwereübung

Entspannte Muskeln führen zu einem Gefühl der Schwere. Das weiß jeder, der einmal ein müdes oder schlafendes Kind getragen hat (Erwachsene neigen dann dazu zu sagen „Lass dich doch nicht so hängen“). Man kennt dieses Gefühl der Schwere aber etwa auch von Armen und Beinen, die aufgrund einer längeren ungünstigen Lage „eingeschlafen“ sind – das Bein oder der Arm kribbelt nicht nur, sondern kann aufgrund seiner Schwere auch häufig nur schlecht bewegt werden.

Im zweiten Formelvorsatz des Autogenen Trainings wird dieses Schweregefühl, das ja mit einer tatsächlichen Entspannung der Muskulatur verbunden ist, gezielt angesprochen. Man geht dabei – weil es so am leichtesten fällt – zunächst vom dominanten Arm, dessen Muskulatur geübter ist, aus. Beim Rechtshänder ist dies der rechte Arm. Linkshänder sollten die Formel für sich (beim inneren Sprechen) verändern und auf den linken Arm beziehen. Für Rechtshänder lautet der zweite Formalsatz:

Der rechte Arm ist schwer – Schwere

Die Konzentration auf diese Formel erfolgt ebenso wie bei der Ruhetönung. Bei den ersten Anwendungen dieser Formel treten in der Regel – ebenso wie bei den anderen Formelvorsätzen – kaum subjektive Effekte der Schwere auf. Das ist nicht verwunderlich, da man erst lernen muss, auf diese Art und Weise mit deinem Körper umzugehen und entsprechende Effekte wahrzunehmen. Die Sinne der meisten Menschen sind in der Regel nach außen gerichtet und für Körperempfindungen (mit Ausnahme von Schmerzen, starker Kälte oder Hitze etc.) weniger geschult. Das bedeutet, dass man keine kurzfristigen Effekte der Formelvorsätze erwarten sollte.

Mit zunehmender Übungserfahrung stellen sie sich automatisch und manchmal sogar subjektiv inzwischen unerwartet ein und finden dann auch schnell eine Generalisierung. Das bedeutet, dass das Schweregefühl nicht nur für den „angesprochenen“ dominanten Arm, sondern auch für den anderen Arm und – automatisch – für die Beine empfunden wird, so dass dann die gesamte Muskulatur der Arme und Beine von diesem Formelsatz beeinflusst wird.

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