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Reisen für die Generation 50+

von: Friedel

29.06.2008 - 10:35 Uhr

Beiträge: 1

Moin,

ich bin hier ziemlich neu und würde sie gern einmal fragen, ob jemand erfahrungen mit auslandsreiseversicherungen hat, die länger als die normalen 40-45 tage gültig sind.
ich möchte meine enkelkinder in thailand für erst einmal 3 monate besuchen.
allerdings...so ohne krankenversicherungschutz...nö.

weiss jemand von euch bei wem man sich versichern kann?

problem: leider typisch .... bin eine rüstige rentnerin 80plus

grüsse
friedel

von: heinz

02.02.2008 - 12:21 Uhr

Beiträge: 31

Hallo!

Inwischen habe ich die Idee wieder aufgegriffen. Um interessante Teilnehmer zu gewinnen habe ich in verschiedenen Foren folgenden Text veröffentlicht:

"Moin, Moin!
Mitglieder des Netzwerkes treffen sich online. Warum eigentlich nicht einmal ein reales Treffen organisieren?
Freunde von mir haben vor einigen Wochen eine kleines nettes Cafe/Bistro eröffnet, das sich sher gut für solche Treffen eignen würde. Vielleicht kann sich daraus auch ein regelmässiger "Stammtisch" entwickeln.
Die Idee ist, dass solche Treffen unter bestimmte Themen gestellt werden. Ich will ein Beispiel geben:
Ich selbst komme aus der Touristikbranche und beschäftige mich seit geraumer Zeit mit Fragen zu Reisen für die Generation 50+. Gerne würde ich dazu auch die Meinungen anderer Menschen hören; man könnte also nach einer kurzen Einleitung über dieses Thema diskutieren. Eventuell besteht auch die Möglichkeit, in kleinen Gruppen besondere Reisen zu organisieren.
Wie ist Eure Meinung dazu?
Grüsse
Heinz"


Gerne nehme ich auch hier möglichst viele Anregungen entgegen.

Grüsse und schönes Wochenende

Heinz

von: karl-heinz

14.01.2008 - 21:07 Uhr

Beiträge: 19

Die Ideen von heinz für Leute über 50 finde ich wirklich gut. Diese Gruppenreisen brauchen nicht unbedingt so groß zu sein und nicht jeder ist so veranlagt wie meine Tante, die auch noch mit über 90 Jahren allein in der Weltgeschichte rumgereist ist, weil sie gesundheitlich in einem sehr guten Zustand war. Sie hatte allerdings den Vorteil und Erfahrung, dass sie schon nach dem ersten Weltkrieg viel in der Welt rumgereist war, ob Afrika, Amerika oder Australien. Also Reisen, die man sich damals als Normalsterblicher sicher nicht erlauben konnte und in vielen Fällen noch etwas riskanter als heute waren.

Ich finde die Idee gut, wenn sich die Reisegruppe vor der Reise in einem Café zusammenfindet, um sich schon vorher bischen zu informieren was bei der Reise ratsam ist, z.B. welche Kleidung man braucht und was man auf der anderen Seite vielleicht nicht mitnehmen sollte.

von: jasminbluete6

24.09.2007 - 15:39 Uhr

Beiträge: 3

ein freundliches Hallo an alle Reiselustigen:-))

vielleicht kann der so schön gesponnene Faden ja wieder aufgenommen werden:

welche Wünsche gäbe es denn, die es unter einen Hut zu bekommen gilt

welche Ansprüche hätten wir denn

denken wir über Inland oder Ausland nach?

oder

komme ich zu spät, weil alle schon verreist waren? :-))


Freundlichst

Jasmin

von: heinz

06.09.2007 - 16:06 Uhr

Beiträge: 31

Hallo reni!

Genau dies sind meine Gedanken. Aus meiner Erfahrung haben Reisebürmitarbeiter häufig keine Interessen an solchen Dingen. Die Unterkünfte müssen auch altersgerecht sein. Das soll nicht bedeuten, dass ältere Menschen sich nicht bewegen können. Ich kann aber im Interesse einer Gruppe kein Hotel anbieten, das hoch oben am steilen Berg liegt.

Grüsse
Heinz

von: reni

06.09.2007 - 11:04 Uhr

Beiträge: 11

Wir haben in Frankfurt einen kleinen Reiseclub unter Freunden gegründet. Gemeinsam ist es doch irgendwie lustiger. Wir sitzen dann häufiger mal zusammen und beratschlagen, wo wir gerne hinfahren würden. Jeder kann sich dann erst mal selbst über die vorgeschlagenen Regionen informieren und dann treffen wir uns nochmal, um eine Entscheidung zu fällen. Jeder ist mal dran mit der Reiseorganisation. Letztendlich ist das aber gar nicht so aufwendig, da es ja vorwiegend um die Hotelbuichungen geht und vielleicht ein kleines Ausflugsprogramm. Die Fremdenverkehrsämter haben da ja über das Internet ganz gute Informationen.

reni

von: marianne

28.08.2007 - 23:20 Uhr

Beiträge: 36

Wär ja nicht schlecht, wenn sich hier ein paar Leute für eine Reise finden, die ganz nach den gemeinsamen Vorstellungen organisiert wird. Ich finde es sehr interessant neue Leute mit evtl. ähnlichen Interessen kennen zu lernen. Und vielleicht finden sich ja dann ein paar Leute, die auch weitere Reisen gerne gemeinsam planen und durchführen würden. So eine Art Reisegruppe also.

Grüße,
Marianne

von: gerhard

21.08.2007 - 11:25 Uhr

Beiträge: 35

Hallo Zusammen,

ich kann mich da euch auf jeden Fall anschließen. Wenn man sich vorher in ungezwungener Atmosphäre schon mal kennenlernt und über die Urlaubsregionen etwas hört bzw. sich austauschen kann, ist das ne feine Sache. Es muss ja nicht gleich wie ein Senioren-Kaffeekränzchen aussehen. "Informationsabend" oder "Diashow" ist da sicher passender.

Grüße,
Gerhard

von: heinz

13.08.2007 - 11:11 Uhr

Beiträge: 31

Hallo Leo!

genau das sind die Grundgedanken hierbei. Auch nach der Reise kann man sich zwanglos treffen und findet so Anschluss an "lebende" Menschen - im Gegensatz zu virtuellen Kontakten im Internet.

Grüsse und schöne Woche
Heinz

von: leo

12.08.2007 - 11:16 Uhr

Beiträge: 16

Hallo,

das sich die Reiseinteressenten bereits vor einer gemeinsamen Reise treffen und kennenlernen finde ich gut. Es müssen ja nicht immer die engsten Freunde sein bzw. werden, aber mal ein paar andere Geschichten hören ist wirklich spannend. Ich glaube solche Reisecafes mit ein paar Vorabinfos nehmen schon einiges an Unsicherheit und steigern die Vorfreude.

leo

von: heinz

06.08.2007 - 14:19 Uhr

Beiträge: 31

[quote]Das Thema Sicherheit finde ich sehr wichtig. Ich glaube, dass in der heutigen Zeit und mit zunehmenden Alter Reiseängste immer mehr zunehmen.[/quote]

Die Sicherheit ist bestimmt ein sehr wesentlicher Faktor. Ich will jedoch das Folgende zu denken geben: Wo finden wir heute in ener teilweise sehr verrückten Welt absolute Sicherheit?

Ich war mit Gruppen vorwiegend älterer Teilnehmer in Madrid. Nie ist mir da die Idee eines Terroranschlages gekommen!

Oder denken wir an London - oder die versuchten Attentate in Deutschland! Das sind doch Städte und Regionen, bei denen ich nie ein Sicherheitsrisiko gesehen habe.

Als Reisemittler oder - berater kann ich meine Kunden doch nur - abgesehen von bekannten Risikogebieten, vor denen auch das Auswärtige Amt warnt - warnen, in bestimmte Stadtbezirke zu gehen z.B. von New York, Miami oder anderen Metropolen.

Wo aber fange ich an zu warnen?

Grüsse
Heinz

von: orchidee

05.08.2007 - 20:50 Uhr

Beiträge: 18

Das Thema Sicherheit finde ich sehr wichtig. Ich glaube, dass in der heutigen Zeit und mit zunehmenden Alter Reiseängste immer mehr zunehmen. Das bringt ja auch die weltweite politische Situation mit sich. Ich möchte auf jeden Fall wissen, dass ich an einem sicheren Ort untergebracht bin.

Grüße Orchidee

von: luna

03.08.2007 - 20:20 Uhr

Beiträge: 11

Hallo Heinz, Hallo Haegi,
meiner Meinung nach könnte man beide Ansätze verbinden.
Ich finde es nicht schlecht, wenn man interessante Reisen für jede Altersgruppe anbietet, in denen die Zielgruppe 50+ besonders berücksichtigt wird. Man könnte die Reise mit dem Siegel "50+" versehen, was dann bedeutet, dass auf spezielle Bedürfnisse eingegangen wird und auch Betreuung vor Ort ist. In unserem Bekanntenkreis (Altersdurchschnitt 55 Jahre) haben einige gesundheitliche Probleme (Parkinson, Rheuma...). Sie benötigen zwar Hilfestellungen, fühlen sich aber in einem altersgemischten Umfeld wohler.

Es grüßt euch Luna

von: heinz

03.08.2007 - 14:42 Uhr

Beiträge: 31

Hallo Haegi!

Einen solchen Einwand habe ich erwartet. Natürlich liegts Du völlig richtig mit Deiner Meinung.

Ich glaube aber, Du denkst hier mehr an Reisen, die z.B. von einigen Wohlfahrtsverbänden veranstaltet werden, an denen nur ältere und evtl. auch behinderte Menschen, oder in ihrer Mobilität eingeschränkte menschen teilnehmen. Das ist hier nicht der Gedanke.

Es soll in gar keinem Fall dafür plädiert werden, dass ältere Menschen in gleichaltrigen Gruppen reisen. Bewusst habe ich 50+ geschrieben. Das umschliesst ein sehr weites Altersspektrum. Es geht einfach darum, dass die Menschen vielfach ängstlich sind. Die Gründe habe ich in meinem Beitrag erläutert.

Die Frage ist, eine geeignete Reise für ein bestimmtes Alter zu finden. Der Gast muss sich wohlfühlen und auch sicher. Beide Dinge können durch eine entsprechende Auswahl erreicht werden.

Grüsse
Heinz

von: haegi

02.08.2007 - 23:44 Uhr

Beiträge: 4

Hallo,

also ich zähle mich natürlich auch zur älteren Generation. Dennoch finde ich es gar nicht so schlecht auch mit jüngeren Leuten in der Gruppe zu reisen und nicht nur mit einem "Seniorenverein", wo man sich nur über Krankheiten unterhält. Ich brauche auch keinen Pfleger in der Nähe. Einfach nur nette und interessante Menschen. Wenn ich nur mit älteren Leuten verreisen würde (außer mit einer lustigen Truppe die sich kennt), würde ich mir ganz schön alt vorkommen.

haegi

von: heinz

30.07.2007 - 21:14 Uhr

Beiträge: 31

Hallo Holger!

Danke, dass Du meine Gedanken zu Reisen für die Generation 50+ hier eingestellt hast.

Das Forum hier hat noch wenige Mitglieder, sodass die Ausschreibung für eine besondere Reise wohl keinen Erfolg haben wird - es muss ja auch immer die wirtschaftliche Seite betrachtet werden.

Bekannte von mir eröffnen nach einer gründlichen Renovierung in der 2. Augusthälfte in Hamburg ein Bistro. Ich werde versuchen, in diesem Lokal einen ständigen Reisestammtisch einzurichten, der evtl. zu einer "Ortsgruppe(?)" werden kann.

Inzwischen würde ich mich freuen, wenn hier von den Mitgliedern möglichst viele Stellungnahmen und Anregungen eingehen würden

Grüsse aus einem spätherbstlichen Hamburg
Heinz

von: Holger

29.07.2007 - 20:59 Uhr

Beiträge: 15

Hallo Heinz,

vielen Dank für deine Mail. Meine Erfahrungen aus Gesprächen mit Reiseanbietern, Reisenden und Reisewilligen, aber auch Verbänden und Vereinen decken sich mit deiner Analyse. Der Ansatz mit den Reisecafes in Begegnungsstätten ist sehr gut. Sehr wichtig sind tatsächlich die speziellen Bedürfnisse der BestAger-Generation, wobei wir hier keine homogene Gruppe mit übereinstimmenden Interessen vorfinden. Das wäre wahrscheinlich zu einfach. Im Augenblick versuchen etliche Lobbyisten (aus der Werbebranche, aber auch Politiker) eine Art homogene BestAger-Generation zu definieren, die meines Erachtens von der Realität abweicht. Ich glaube auch nicht, dass 50+ so einfach zusammengefasst werden kann und Produkte und Dienstleistungen als Massenprodukte vom Fließband auf die BestAger-Generation kostengünstig, effizient und mit hohen Margen gekippt werden können – so das Wunschdenken der Lobbyisten. Die Sorgen und Vorbehalte sowie das Sicherheitsbedürfnis und qualitative Ansprüche der BestAger, die du geschildert hast, sind aber ganz entscheidende Faktoren bzw. sogar Grundvoraussetzungen, wenn man in Zukunft erfolgreich Reiseangebote für 50+ definieren und anbieten will. Vielleicht sind die mit diesen Faktoren zusammenhängenden speziellen Anforderungen auch der Grund, warum bisher bei vielen Reiseveranstaltern vorwiegend zielgruppenübergreifende Pauschalangebote ohne individuelle Ansätze zum tragen kommen.

Kurz und gut, hier ist noch viel Platz für Verbesserungen und neue Services und Dienstleistungen.

Wir von PlanetSenior basteln ja seit einiger Zeit an einem PlanetSenior-Reiseclub mit individuellen Angeboten aus unserem Partnernetzwerk. Wir selber wollen nicht als Reisebüro agieren (das können andere sicher besser), aber wir werden die Plattform für den Austausch, für Informationen, für Wünsche, für Kontakte, für Veranstaltungen und interessante Angebote stellen.

Lieber Heinz, mit deinen Vorstellungen über Reisen für die ältere Generation sprichst du uns aus der Seele. Es ist sehr schön, dass du als Reisefachmann viel praktische Erfahrung aus der Branche einbringen kannst und wer weiß, vielleicht können wir ja gemeinsam mit Hilfe der PlanetSenior-Club-Gemeinschaft einige interessante Angebote erarbeiten.

Liebe Reiseinteressierte,
auch wenn hier einiges vielleicht etwas zu wissenschaftlich klang, hoffe ich doch, dass wir hier im Forum einige Meinungen zum Thema einfangen und diskutieren können. Vielleicht schaffen wir es ja als virtuelle Gemeinschaft Reisen oder Veranstaltungen ganz nach unseren Wünschen und Vorstellungen zu organisieren.
Wie seht ihr das? Was hält euch von einer Reise ab? Welche Vorbehalte und Schwierigkeiten gibt es bei euch? Wie stellt ihr euch eine gelungene Reise vor?


Liebe Grüße,
Holger (von PlanetSenior)

von: Holger

29.07.2007 - 19:03 Uhr

Beiträge: 15

Dies ist ein Beitrag von PlanetSenior-Club-Mitglied heinz per Mail:

Senioren werden sie genannt, Generation 50+ oder 60+, neudeutsch „BestAger“ – gleichgültig wie die Bezeichnung auch immer ist, ist es eine Altersgruppe, die – im Gegensatz zu Gleichaltrigen unserer Eltern oder gar Grosseltern – noch voll am Leben teilhaben möchten.

Unsere Gesellschaft in Deutschland befindet sich in einem tief greifenden Prozess der Umwandlung: bis zum Jahr 2020 – so haben es die Statistiker errechnet – wird die Zahl der über 60jährigen deutlich zunehmen. Verbunden damit wird sich auch ein soziokultureller Wandel einstellen.

Fragen der Freizeit- und Reisegestaltung, der Mobilitätssicherung älterer Menschen werden somit für die Tourismusindustrie immer wichtiger. Das Angebot muss an die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst werden. Es kann aber nicht nur auf den Begriff „Alter“ beschränkt werden. Der Begriff ist häufig negativ besetzt. Es sollte vielmehr unterschieden werden nach den Bedürfnissen einzelner Gruppen, die durch den Lebensstil der Menschen bestimmt werden. In diesem Zusammenhang verstehen wir hier unter „älteren Menschen“ solche, die aus dem Berufsleben weitgehend ausgeschieden sind, keine grossartigen Verpflichtungen innerhalb ihrer Familie mehr haben und somit über ausreichen Zeit zum Reisen verfügen. Sie sollen keine oder nur geringen Mobilitätseinschränkungen haben; pflegebedürftige ältere Menschen sind eine Gruppe mit ganz anderen Bedürfnissen und sollen hier nicht eingeschlossen sein.


Diese Menschen gehören einer Generation an, die in ihrer Jugendzeit keine Möglichkeiten hatten, Flugreisen oder längere Auslandsreisen zu unternehmen. Damals war der Ferienaufenthalt an der See, den Alpen oder dem Schwarzwald die übliche Reise. Als Transportmittel diente das Auto, der Bus oder die Bahn. Eine Reise nach Italien als Campingreise oder auch mit dem Aufenthalt in einer Pension waren schon etwas Besonderes.

Eine Flugreise war die Reiseform der Begüterten und der Geschäftsleute. Ich selbst (Jahrgang 1940) erinnere mich an meinen ersten Flug: auf Einladung eines Unternehmers, für dessen Unternehmen ich in meinen Ferien gearbeitet hatte, flog ich zu einem befreundeten Unternehmen von Frankfurt aus nach Berlin; Anfang 20 war ich damals.

Die heute übliche Form der Flugpauschalreise begann mit dem Angebot von Charterflügen nach Mallorca. Noch heute ist Mallorca eines der begehrtesten Reiseziele älterer Menschen. Die entwickelte Infrastruktur bietet auch nicht Sprachkundigen die Möglichkeit zur Verständigung in der Muttersprache, viele Geschäfte und Dienstleistungen beinhalten den Begriff „Deutsch“ – somit vertraut. Ich habe keine Erhebungen vorliegen aus denen eventuell hervorgeht, in wie weit andere Ziele – z.B. die Türkei oder die Kanaren – hier Mallorca überholt haben.

Eine „gefühlte“ Sicherheit und die kurze Flugzeit sind wohl ein sehr wichtiges Argument, sich für Mallorca als Reiseziel zu entscheiden. Wichtig ist auch die „Pauschalreise“ – Transportleistungen, Unterkunft, teilweise Verpflegung und Reiseleitung sind im Preis bereits enthalten.

Eine weitere Sicherheit wurde im Laufe der Zeit dadurch geboten, dass Verpflegungsleistungen sehr häufig in der Form von Buffets angeboten werden. Der Reisende sieht seine Speisen, von welchen er sich nach eigenem Gutdünken bedienen kann. Die Unsicherheit, die durch die Bezeichnungen der Gerichte eventuell in einer Menuekarte entsteht, fällt weg.

Nachdem die europäischen Ziele „erobert“ waren entwickelten sich Fernreisen; der Atlantik wurde zur Rennstrecke.

Ich erinnere mich noch daran, dass die ersten preiswerten (nach damaligem Preisgefüge) Flüge nach Nordamerika sehr besonderen Buchungsbedingungen unterlagen. Man musste Mitglied in einem Verein sein um in den Genuss eines Tarifes zu kommen, die Flüge mussten mit langen Fristen vorgebucht werden. Auf Grund der Verkehrsrechte galt Luxemburg als Abflughafen. Zielflughafen war häufig Nassau auf den Bahamas. Die Flugtechnik reichte nicht für Nonstop-Flüge. Zwischenlandungen auf den Azoren, Island und im Norden Kanadas waren die Regel.

Für Afrika, Asien und Südamerika galten ähnliche einschränkende Bedingungen. Eine Fernreise war ein Abenteuer, in das sich nur wenige Menschen mit entsprechenden finanziellen Mittel und/oder einer gehörigen Portion Abenteuerlust einliessen.

Die Flugzeug- und Luftfahrtindustrie entwickelte sich rasant und Fernreisen als Pauschalreisen wurden genau so beliebt wie die Ferienreise ans Mittelmeer. Für jüngere Menschen gibt es mental nur wenige Probleme – ältere Generationen haben häufig Bedenken, auf die im Weiteren noch eingegangen werden soll.


Was hält ältere Menschen von einer Reise ab?

[quote]1. Angst, sich nicht verständigen zu können[/quote]
Sprachprobleme – eingebildete oder wirklich vorhandene – sind Ursache für die Angst vor einer Auslandsreise. Viele Angehörige dieser Altersgruppen haben in der Schule keine Fremdsprachen gelernt oder das theoretisch Gelernte nicht angewendet und vergessen. Aus diesem Grunde verzichten sie auf Auslandsreisen, besonders Individualreisen.

[quote]2. Angst, dass man sich nicht zurecht findet[/quote]
Wie verhalte ich mich am Flughafen beim Abflug in Deutschland und bei der Ankunft in einem fremden Land? Schlimmer noch bei Umsteigeverbindungen: wo ist mein Flugsteig für den Weiterflug und wie komme ich dorthin? Was passiert bei einer Verspätung? Und bei der Ankunft am Zielflughafen: wie finde ich meinen Transferbus, meine Reiseleitung? Ist überhaupt jemand für mich da? Was mache ich, wenn mein Gepäck nicht ankommt?

[quote]3. Angst, am Urlaubsort alleine zu sein[/quote]
Wenn eine allein stehende Person verreist hat sie oft Bedenken, während ihres Aufenthaltes keinen Anschluss zu finden. Sie bleibt lieber in ihrer vertrauten Umgebung.

Diese Feststellungen habe ich in vielen Jahren meiner Tätigkeit im Tourismus machen können: Als Reiseleiter im Zielgebiet, bei der Reiseberatung am Counter, bei der Ausarbeitung und Begleitung geschlossener Gruppenreisen innerhalb Europas und nach Übersee.

Beispiel: Bei der Planung von Gruppenreisen kam immer wieder die Frage auf, ob denn jemand die Gruppe begleiten würde. Eine Buchung wurde von der Begleitung abhängig gemacht. Selbst wenn der Organisator der Gruppe aus dem Verein einmal andeutete, dass er nicht mitkommen könne, wurden Bedenken angemeldet.

Während der Reisen erwähnten Teilnehmer häufig den Wunsch, ein bestimmtes Gebiet ausgiebig zu bereisen. Auf meinen Vorschlag, doch einmal in Hamburg zu mir zukommen um eine geeignete Pauschalreise auszusuchen, war die Antwort: „Alleine möchte ich – auch in einer kleinen Gruppe von Freunden - das nicht machen – nur wenn Sie mitkommen“. Selbst das Argument, dass die Reisenden ja am Zielflughafen von einer deutschsprachigen Reiseleitung empfangen und währen der Reise begleitet würden, wurde als Argument nicht anerkannt.


Was folgt man daraus?

[quote]1. Reisen, besonders Fernreisen, sollten in einer geschlossenen Gruppe angeboten werden. Die Teilnehmer sollten sich schon vor der Reise kennen – auch wenn sie am Zielort (etwa bei einer Busrundreise) in eine bestehende Gruppe integriert werden. Damit ist die Angst vor der Einsamkeit und Kontaktlosigkeit während der Reise genommen.[/quote]

[quote]2. Die Reisegruppe sollte sich bereits vor Reiseantritt kennen lernen. In einem zwanglosen Informationsnachmittag/-abend sollte die Reise noch einmal vorgestellt werden. Hier besteht dann auch die Möglichkeit zum Stellen von Fragen und zur Klärung vielleicht vorhandener Unsicherheiten.[/quote]

[quote]3. Bei ausreichender Gruppengrösse (dies ist ein ökonomischer Faktor) sollte die Gruppe von Anfang bis Ende begleitet werden. Besonders wichtig ist dies bei Flugreisen mit der Notwendigkeit des Umsteigens. Mindestens sollte aber eine vertraute Person beim Checkinn am Flughafen anwesend sein – auch bei der Rückkehr zum Heimatflughafen.[/quote]

[quote]4. Eine „Nachbehandlung“ der Reise in einem angemessenen Zeitraum nach Reiseende kann in einer gemütlichen Runde dienlich sein. Hier können Fotos ausgetauscht, eventuell aufgenommene Videos vorgeführt und die gemeinsamen Erlebnisse noch einmal in der Gemeinschaft nachvollzogen werden.[/quote]

[quote]5. Handelt es sich um Fernreisen ist es von grossem Vorteil, wenn eine medizinische Betreuung während der gesamten Reise angeboten werden kann. Besonders wichtig ist dies bei Teilnahme alter und vielleicht nicht ganz gesunder Personen, für die die Reise zwar durchführbar ist, jedoch ein geringes Restrisiko besteht.[/quote]


Weitere Aktivitäten

In Begegnungsstätten für Senioren können „Reisecafes“ zu einer ständigen Einrichtung werden.

In regelmässigen Abständen werden diese Treffen durchgeführt. Kaffee und Kuchen, oder auch andere Dinge, werden zu einem geringen Unkostenbeitrag angeboten. Ein Gruppenleiter beginnt die Zusammenkunft mit einem kleinen Vortrag zu einem besonderen Reiseziel, ein Teilnehmer berichtet eventuell über seine Erfahrungen anlässlich einer bereits durchgeführten Reise, man diskutiert allgemeine Fragen zum Thema oder zu bestimmten Reisezielen.

Solche Treffen werden bei Wohlahrtsverbänden in NRW bereits mit grossem Erfolg durchgeführt. Die Besucher lernen sich besser kennen, es entstehen aus der Gruppe heraus Ideen für neue Reiseziele. Es ist auch ein Mittel, der Vereinsamung älterer Menschen entgegen zu wirken.

Nach statistischen Erhebungen sind Personen im Alter von über 50 Jahren etwa 7 Stunden in der Woche im Internet aktiv. Das Netz wird genutzt für allgemeine Recherchen und sehr viel für Kommunikation. Ich kann mir gut vorstellen, dass man solche Reisecafes auch virtuell zu festgesetzten Terminen veranstalten kann.

© Heinz w. Bartels

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