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Hundeerziehung

Vorüberlegungen zur Hundeerziehung

Für die Hundeerziehung sind zunächst einige Vorüberlegungen wichtig. Man sollte sich über die Hunderasse umfassend informieren. Jede Hunderasse hat seine eigene Charakterisierung und entsprechende Ausprägungen im Verhalten. Ebenso sollte in die Überlegung zur Hundeerziehung einbezogen werden, zu welcher Art Hund man sein neues Haustier erziehen möchte. Soll der Hund als Wachhund, Familienhund, Blindenhund oder ähnliches fungieren?

Die Hundeerziehung ist genau wie bei Kindern auch abhängig vom Individuum. Nicht jeder Hund lässt sich gleich schnell und gut erziehen. Der Besitzer sollte für die Hundeerziehung besonders viel Zeit, Einfühlungsvermögen und Geduld mitbringen.

Herrchen und Frauchen sollten sich vor der Erziehung ihres Hundes einig sein, welche Regeln für den Vierbeiner gelten. Dazu gehören beispielsweise Fragestellungen wie

  • Welche Räume darf unser Hund betreten (Schlafzimmer, Bad…)?
  • Möchten wir, dass unser Hund an den Familienmahlzeiten „teilnimmt“, das heißt dass er während der gemeinsamen Mahlzeiten etwas abbekommt?
  • Welche Verhaltensweisen dulden wir bei unserem Hund (Hochspringen bei Besuch, Bellen)
  • Wie bestrafen wir den Hund, wenn er die Regeln nicht einhält, z. B. Schimpfen, Klaps mit der Zeitung…

Bedenken sollte man beim Umgang mit einem Hund immer, dass nicht er sondern Herrchen oder Frauchen das ranghöchste Familienmitglied sind. Die Rudelrangordnung ist ein Prinzip, das der Hund von Natur aus kennt. Die Erziehung sollte immer so ausgelegt sein, dass der Vierbeiner lernt, sich unterzuordnen. Natürlich ist der respektvolle Umgang mit dem Hund immer wichtig!

Welpenerziehung

Die Erziehung eines Hundewelpen ist in der Regel einfacher als die eines ausgewachsenen Hundes, der sich bereits bestimmte Verhaltensweisen angeeignet hat. Zu beachten ist bei der Welpenerziehung, dass der junge Hund sehr verspielt und dadurch bedingt konzentrationsfähig ist. Die Erziehung sollte also spielerisch und mit kleinen Variationen erfolgen, damit der Welpe neue Anreize bekommt.

Die ersten Monate des Welpen legen den Grundstein für das ganze Leben des Hundes. Daher ist eine frühe Sozialisation besonders wichtig. Das bedeutet, dass der Welpe möglichst viele Umgebungsreize kennen lernt. So ist der frühe Kontakt zu anderen Hunden (z. B. in der Welpenschule), zu Kindern und unterschiedlichen Erwachsenen in der ersten Phase wichtig. Zur frühen Sozialisation gehört aber auch, dass der Hund sich an unterschiedliche Geräusche und Bewegungen in der Stadt (Autohupen, U-Bahn) und auf dem Land (größere Tiere) gewöhnt. Ein gut sozialisierter Welpe wird später gelassen auf unterschiedliche Geräusche, die er bereits kennen gelernt hat reagieren.


Der stubenreine Hund

Die Erziehung zur Stubenreinheit ist eines der wichtigsten Ziele in der Welpenerziehung. Der Zeitraum in dem der Hund stubenrein wird hängt einerseits vom Hundewesen ab, wird aber insbesondere auch durch die Erziehungsmethode des Hundebesitzers bestimmt. Der Zeitraum liegt zwischen drei Tagen und drei Wochen. Ist der Hund nach sechs Monaten noch nicht stubenrein, kann man sich professionelle Hilfe holen.

Bei der Erziehung zur Stubenreinheit ist es von großer Bedeutung, Konsequenz und Regelmäßigkeit zur Verrichtung des Geschäftes des Hundes zu bieten. Zu Beginn sollte der Hundebesitzer etwa alle 2 bis 3 Stunden und direkt nach den Mahlzeiten, nach dem Spielen und dem Aufwachen mit seinem Hund Gassi gehen. Danach werden die Abstände immer weiter vergrößert. Es ist sinnvoll, den Welpen morgens so früh und abends so spät wie möglich zu seinem Örtchen zu bringen. Wenn er abends viel spielt, wird er wahrscheinlich durchschlafen und Herrchen und Frauchen können davon profitieren! In der Anfangszeit ist es gut, in unmittelbarer Nähe zum Welpen zu schlafen, damit man entsprechende Signale vernehmen kann. Die Deutung der Anzeichen des Hundes für den Geschäftsdrang ist besonders wichtig. Anzeichen sind z. B. wenn der Hund unruhig wird, seine Nase senkt und anfängt zu schnüffeln.

Steht ein Garten in unmittelbarer Nähe zur Verfügung, kann der Welpe anfangs bei entsprechenden Anzeichen schnell rausgetragen werden, damit er dort das Geschäft verrichtet. Er wird es später vermeiden wollen, da der Garten bereits zu seinem Revier gehört. Es sollte auch vermieden werden, dass der Hund eine feste Stelle im Haus (z. B. Zeitungspapier in der Ecke) hat, wo er sein Geschäft verrichten kann. Der Hund wird dann später nicht verstehen, dass es nicht erwünscht ist.

Neben der Konsequenz und Regelmäßigkeit ist die positive Verstärkung wichtig. Hat der Hund sein Geschäft an der erwünschten Stelle, z. B. im Wald, verrichtet, ist es angebracht, ihn regelrecht übertrieben und mit hoher Stimme zu loben und zu streicheln. Der Hund muss das Gefühl bekommen, dass er etwas ganz Besonderes vollbracht hat.

Ist das Geschäft einmal an einer unerwünschten Stelle in der Wohnung verrichtet worden, sollte der Hundebesitzer den Hund nicht bestrafen. Dies könnte bewirken, dass der Vierbeiner das Geschäft an sich als etwas Falsches betrachtet. Man sollte eher so tun, als habe man es nicht gesehen. Damit der Hund sich nicht an die "Unglücksstelle" in der Wohnung erinnert, ist eine intensive Reinigung mit Essig oder Essigreiniger ratsam. Erwischt man den Hund inflagranti bei der Verrichtung des Geschäfts an einer unerwünschten Stelle, sollte man ihn schnell hochnehmen und in den Garten/ nach draußen tragen. 


Autor: Holger Scheinpflug

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