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Salz - Das weiße Gold (Teil 3)
Nasenspülungen mit Salzlösungen: isotonisch, hypertonisch, hypotonisch
Reinigende Nasenspülungen mit salzigem (Meer)Wasser haben in einigen Kulturen eine jahrhundertlange Tradition. Oft wurden sie täglich und lebenslang praktiziert. Heute empfehlen auch viele Heilpraktiker und Ärzte solche Nasenspülungen. Denn sie können u. a. Schnupfen, Nasennebenhöhlen-Entzündungen sowie Heuschnupfen lindern. Außerdem sind solche Spülungen oft geeignet, allergischen Reaktionen (Pollen- und Hausstauballergie) und Erkältungen vorzubeugen. Denn - richtig angewendet - reinigen sie die Nase von Pollen, Schmutz, Krankheitserregern und zu viel Sekret. Und sie können die Nasenschleimhaut feucht und damit intakt halten.
Dabei muss jedoch beachtet werden, dass es auch Heilpraktiker, Wissenschaftler und Ärzte gibt, die strikt davon abraten, Nasenspülungen länger als jeweils bis zu 3 Wochen hintereinander vorzunehmen. Manche beschränken den Zeitraum sogar auf nur 1 Woche am Stück. Der Grund: Laut einiger Studien können über einen längeren Zeitraum durchgeführte Nasenspülungen möglicherweise die natürliche Schutzfunktion der Nasenschleimhaut beeinträchtigen (Quelle: Ärzte Zeitung vom 02.02.2010: »Lungenärzte: Nasenspülung nur bei akuten Infektionen! Häufige Spülungen schwächen offenbar die Abwehr«). Fragen Sie also vor der ersten Anwendung Ihren behandelnden Arzt oder Heilpraktiker.
REZEPTE für Nasenspül-Lösungen:
Verwenden Sie einfaches Koch-/Speisesalz (ohne Zusätze) oder fertig portionierte Nasenspülsalze, wie das bekannte aus Bad Ems, oder ein anderes für Nasenspülungen geeignetes Salz, z. B. das vom Toten Meer. Gegebenenfalls wird Sie Ihr Apotheker sicher gerne beraten ...
Mischen Sie Salz und angenehm warmes, möglichst abgekochtes Wasser im richtigen Verhältnis. (Siehe 1. bis 3.) Schütteln Sie dann das Ganze gut durch, bis sich das Salz vollständig gelöst hat. Und benutzen Sie für die Nasenspülung am besten eine der handelsüblichen Nasenspülkännchen bzw. Nasenduschen aus Kunststoff.
Füllen Sie die Nasendusche mit der Salzlösung. Über das Waschbecken gebeugt, setzen Sie das Nasenansatzstück an das linke Nasenloch - bei leicht geneigtem Kopf. Heben Sie die Nasendusche etwas an, bis die Flüssigkeit durch das linke Nasenloch hochsteigt und durch das rechte herausfließt. Spülen Sie solange, bis die Nasendusche halb leer ist bzw. bis die aus der Nase austretende Flüssigkeit frei von mitgeführten Schleimresten ist. Sie atmen währenddessen nur durch den geöffneten Mund. Dann wiederholen Sie den Vorgang, indem Sie das Nasenansatzstück ans rechte Nasenloch ansetzen ... Nach jeder Benutzung sollte die Nasendusche gründlich gereinigt werden.
1. Bewährt: isotonische Salzlösung
Für Nasenspülungen wird meist eine isotonische Salzlösung empfohlen. Das heißt, sie soll zum Mineralstoffgehalt des Blutes passen. Auf 1 Liter Wasser kommen in diesem Fall 9 Gramm Salz, also ungefähr ein gestrichener Teelöffel. Eine immer gleich bleibende Dosierung erreichen Sie, wenn Sie fertige Portionsbeutel mit Nasenspülsalz verwenden. Bei diesen fertigen Nasenspülsalzen handelt es sich oft um eine Mischung aus eigentlichem Salz, also Natriumchlorid, und Natriumhydrogencarbonat. (Diese Mischung soll etwas schonender auf die Nasenschleimhaut wirken.)
Bei akuten Erkrankungen spülen Sie die Nase ca. zwei- bis dreimal täglich. Zur Vorbeugung bei Erkältungswellen reichen meist zwei bis drei Spülungen in der Woche mit jeweils 250 ml Salzlösung. Und Pollen-Allergikern wird häufig geraten, in der Pollenflug-Zeit regelmäßig abends vor dem Zu-Bett-Gehen zu spülen.
2. Wenn’s ein bisschen mehr sein darf: hypertone Salzlösung
Bei akutem Schnupfen oder hartnäckiger Nasennebenhöhlen-Entzündung mit sehr viel zähem Schleim können Nasenspülungen mit einer hypertonen Salzlösung manchmal besonders gut helfen. Hyperton bedeutet: Die Lösung hat einen Salzgehalt, der deutlich über 0,9 % liegt. Meist werden 2- bis 3,5%ige Salzlösungen verwendet. Diese verflüssigen den Schleim stärker als die isotonische Salzlösung. Dadurch kann er leichter ausgespült werden. Allerdings: Je höher der Salzgehalt ist, desto kürzer sollte in den meisten Fällen die Behandlungsdauer sein. Oft kommt die hypertone Salzlösung nur für wenige Tage (bis zu dreimal täglich) zur Anwendung. Ihr Nachteil: Diese Salzlösung wird meist als unangenehm empfunden, weil sie bei der Nasenspülung brennende Schmerzen verursachen und die Schleimhäute austrocknen kann.
Übrigens: Weil sie Schleim relativ stark verflüssigen, können hypertone Salzlösungen auch Mukoviszidose-Patienten helfen - in Form von Nasenspülungen und insbesondere in Form von Inhalationen. (Fragen Sie Ihren Arzt oder Heilpraktiker.)
3. Manchmal ist weniger mehr: hypotone Salzlösung
Aquarianer kennen sie vielleicht: die Methode, wie Züchter von Goldfischen diese wieder »auf die Beine« oder besser Flossen bringen. Sei es bei leichten Erkrankungen oder auch nur bei Erschöpfung, zum Beispiel wenn die Fische lange Transporte überstehen mussten. In diesen Fällen empfehlen Fachleute nämlich häufig ein kurzes Bad in einer Salzlösung. Der Salzgehalt des Wassers sollte bei 0,3 bis 0,6% liegen. Behandlungsansätze mit solchen niedrig dosierten Salzlösungen gibt es auch beim Menschen. So wird bei chronischen Erkrankungen/Entzündungen der Nasennebenhöhlen zuweilen geraten, Nasenspülungen mit 0,6-prozentiger anstatt mit 0,9-prozentiger oder über 0,9-prozentiger Salzlösung durchzuführen.
Wie bei 1. und 2. gilt auch hier: Ausprobieren! Sie werden gegebenenfalls spüren, ob eine hypotone Salzlösung Ihre Beschwerden besser lindert.
Autorin: Sigrid E. Günther
Sigrid E. Günther ist Autorin des Ratgebers "Heilsteine: 150 Steine für Ihr Wohlbefinden" (BLV München): JETZT in überarbeiteter und aktualisierter NEUAUSGABE (4. Neuauflage) erschienen. 160 Seiten. EUR 12,99. ISBN 978-3-8354-1397-9
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