Wenn Enkel übernachten: Das sollten Großeltern wissen
Kommt das erste Enkelkind zur Welt, fühlen sich viele Großeltern an ihre Zeit als frischgebackene Eltern erinnert. Gut ist es da für alle, die sich aktiv am Leben ihrer Enkelkinder beteiligen können und ihren eigenen Kindern so eine wertvolle Unterstützung sind. Auch Übernachtungen stehen in vielen Großeltern-Heimen regelmäßig auf dem Plan. Vor dem ersten Besuch inklusive Übernachtung sollten sich Oma und Opa jedoch um einige Dinge kümmern.
Die erste Übernachtung ist besonders spannend
Natürlich ist alles Neue zunächst sehr aufregend. Auch wenn Großeltern selbst einmal Kinder großgezogen haben, sind sie teilweise etwas unsicher und wissen nicht, ob sie im Umgang mit ihrem Enkelkind alles richtig machen. Das liegt vor allem daran, dass Familien in Deutschland heute immer seltener im Mehrgenerationen-System leben. „Die Zahl der Haushalte mit drei oder mehr Generationen ist in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren von rund 350.000 auf knapp 210.000 zurückgegangen. Das entspricht einem Rückgang von 40 Prozent.“(Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/24469618)
- Der Umgang mit dem Enkelkind kann verborgene Talente ans Licht befördern.
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So sind Großeltern von heute oftmals weniger „nah dran“ am Geschehen als noch vor einigen Jahren. Sie wissen, nicht, worauf es den eigenen Kindern bei der Erziehung und Kinderpflege ankommt, was Unsicherheiten auf den Plan treten lässt. Diese können jedoch leicht beseitigt werden, wenn schon einige Tage vor der Übernachtung besprochen wird, was wichtig ist. Grundlegende Dinge, die die Eltern des Enkelkindes auch in ihrer Abwesenheit erledigt und berücksichtigt wissen wollen, können sich Großeltern dann einfach notieren. Und je häufiger das Enkelkind dann zum Übernachten kommt, desto natürlicher und auch intuitiver läuft das Wochenende ab.
Natürlich – und das ist auch gut so – genießen Großeltern bei Besuchen der Enkel etwas „Narrenfreiheit“. Sie dürfen die Kleinen durchaus ein wenig verwöhnen und die Übernachtungen so zu etwas ganz Besonderem machen. Wer es jedoch übertreibt, gerät schnell in Konflikte und muss sich mit den eigenen Kindern auseinandersetzen. Einige grundlegende Regeln sind daher nur zu empfehlen, denn so wird das harmonische Ganze gut geschützt.
Wichtige Ausstattung für die Wohnung der Großeltern
Kommt das Enkelkind über Nacht zu Besuch, lebt es für mehr als nur ein paar Stunden in einem ganz neuen Haushalt. Während Eltern meist alles für die Sicherheit ihrer Kinder tun und ein gut ausgestattetes Heim vorweisen können, hapert es in den vier Wänden der Großeltern nicht selten an Kindersicherheit.
- Auch Mehrfachsteckdosen sollten mit speziellen Sicherungen versehen werden.
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Vor der Übernachtung sollten Großeltern daher einige wichtige Punkte berücksichtigen und riskante Ecken und Stellen innerhalb der eigenen Wohnung zusätzlich absichern. Je nach Alter der Kinder können das:
- offene Steckdosen
- ungeschützte Treppenabsätze und -aufgänge
- schwere Türen
- Betten ohne Herausfallschutz
- herumstehende Reinigungsmittel
- oder auch Gefahrenstellen in der Küche
sein.
Ein interessantes Merkblatt auf der Webseite der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gibt weitere Tipps rund um Kindersicherheit.
Auch ein Babyphone gehört zur Sicherheitsausstattung der großelterlichen Wohnung. Mit ihm können Großeltern schnell hören, wenn kleine Enkel weinen oder in der Nacht Angst bekommen. Auch das rechtzeitige Aufwachen am Morgen fällt leichter, wenn das Babyphone auf dem Nachttisch von Oma oder Opa deutliche Signale sendet. Wer möchte, kann außerdem Babyphones mit integrierter Kamera nutzen und auf diese Weise auch zwischendurch einen Blick auf das selig schlummernde Enkelchen werfen. Babyphone-Testberichte.de zeigt einige Modelle mit Kamera im Vergleich.
Nach der ersten Nacht folgt eine tolle Zeit
Ist dann das erste Wochenende bei den Großeltern geschafft, konnten einige Zweifel und Unsicherheiten endlich beseitigt werden. Jetzt ist die richtige Zeit für regelmäßige Besuche gekommen, was Großeltern in vielen Fällen auch gesundheitlich und geistig helfen kann. Wissenschaftler fanden sogar heraus, dass sich regelmäßiges Kümmern um die Enkelkinder lebensverlängernd auswirken kann.
- Regelmäßige Übernachtungen machen auch Großeltern und Enkel dicke Freunde.
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Je enger Großeltern mit ihren Enkelkindern zusammenwachsen, desto größer wird der Spielraum, was Aktivitäten und Übernachtungspläne betrifft. Künftig kann es dann auch möglich sein, das Enkelkind eine ganze Woche lang bei sich aufzunehmen und den eigenen Kindern so einen romantischen Urlaub zu zweit zu ermöglichen. Doch auch Urlaub mit den Enkeln ist eine aufregende Angelegenheit, die für alle Beteiligten zum großen Spaß werden kann.
Langfristig betrachtet werden Übernachtungen bei Oma und Opa zu den schönsten Erinnerungen, die ein Erwachsener an seine Kindheit haben kann. Entscheidend für das Gelingen der gemeinsamen Zeit ist jedoch, dass sich Großeltern nicht übermäßig anstrengen und dabei selbst unter Druck setzen. Zusätzlicher Stress nämlich kann die Reizschwelle senken und die Atmosphäre negativ beeinflussen. Es ist vollkommen in Ordnung, auch mal einen ganzen Tag auf dem Sofa zu verbringen, zu malen und zu kuscheln. Nicht immer nämlich müssen es die spannendsten Ausflüge und ausgeklügeltsten Programme sein, um Enkelkinder glücklich zu machen.
Bleiben Oma und Opa also „cool“, entwickelt sich oft eine sehr vertraute Bindung, die die zu den eigenen Eltern ergänzen kann. Häufig werden Großeltern dann zu Ansprechpartnern bei Problemen und Schwierigkeiten, von denen die Enkel ihren Eltern zunächst nichts erzählen möchten. Mit ihrer Lebenserfahrung und ihrem geduldigen Gemüt können Oma und Opa dann den ein oder anderen Knoten ganz einfach selbst lösen.
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