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Urgötter

Zu den zentralen ‚Urgöttern’ zählt die Urmutter Gaia (Gaea), die für die Erde steht und geboren wurde, nachdem aus ursprünglichem Chaos zunächst die Nacht (Nyx) und die Finsternis (Erebos) entstanden waren, die dann wiederum den Äther (Aither) und den Tag (Hemera) gebaren. Sie selbst brachte Uranos (den Himmel), Pontos (das Meer) und die Gebirge zur Welt, aber auch das Ungeheuer Typhon.

Uranos (römisch Uranus) hatte wiederum mit Gaia Kinder: die Kyklopen, die Hekatoncheiren und die Titanen. Weil ihm diese verhasst waren, versteckte er sie und hielt sie gefangen. Doch Gaia konnte einem der Titanen, Kronos (wörtl. ‚die Zeit’) dazu verhelfen, seinen Vater zu entmannen – ein Akt, durch den Kronos zu seinem Nachfolger als Weltherrscher kam. Doch auch Kronos ist (durchaus auch metaphorisch) als derjenige überliefert, der ‚seine Kinder verschlingt’. Seine Mutter, Gaia, gebar aus dem bei Uranos’ Entmannung vergossenen Blut die Erinnyen oder Eumeniden (röm. Furien), die Giganten und die Meliaden (Dryaden). Aus dem Samen des in das Meer gefallenen Geschlechts aber entstand Aphrodite.

Pontos hatte ebenfalls eigene Kinder mit Gaia: Nereus (ein Meeresgott, Vater der Nereiden) und Phorkys (Gatte von Keto, Vater der Graien, Gorgonen, Skylla und Charybdis).

Die Kyklopen, einäugige Riesen, wurden von Zeus aus ihrer Gefangenschaft unter der Erde befreit und dankten ihm mit der Gabe von Blitz und Donner. Der bekannteste Zyklop ist wohl Polyphemos (Polyphem), dem Odysseus begegnet und der angeblich ein Sohn Poseidons ist. Er ist es auch, der Akis (Sohn von Pan und einer Nymphe), den Geliebten der Galateia (eine der Nereiden), aus Eifersucht an einem Felsen zerschmettert und in einen Fluss verwandelt, der noch heute unter diesem Namen in Sizilien fließt.

Die Hekatoncheiren waren hunderthändige und fünfzigköpfige Riesen, die ebenfalls von Zeus für den Titanenkampf aus dem Erdinneren befreit wurden.

Die Titanen waren ebenfalls Riesen, die für ihren Trotz bekannt waren. Zu diesem ältesten Göttergeschlecht der griechischen Mythologie zählen unter anderem Hyperion (Licht- und Sonnengott), Okeanos (Gott des Ozeans) und seine Frau Thetys, sowie, in weiterer Erbfolge, auch Atlas, Prometheus und Epimetheus. Ihr bekanntester (und erfolgreichster) Vertreter war Kronos, der seinen Vater Uranos stürzte und damit das goldene Zeitalter seiner Herrschaft begründete, nur um später selbst von seinem Sohn Zeus im Zuge der Titanenkriege (Titanomachie) gestürzt zu werden. Die mit Hilfe der Kyklopen und Hekatoncheiren besiegten Titanen wurden schließlich in den Tartaros (die Unterwelt) geworfen, wo die Hekatoncheiren sie fortan bewachten. Kronos dagegen wurde gezwungen seine verschlungenen Kinder, Zeus’ Geschwister, wieder heraus zu geben.

Die Erynnien (röm. Furien) sind die Göttinnen der Rache und des mütterlichen Rechts. Dargestellt as geflügelte Frauen, Blut in den Augen und Schlangen im Haar, verbreiteten sie unter Brüllen und Bellen Angst und Schrecken im Namen der sittlichen Ordnung. Es gab drei Erynnien – in Athen teilweise unter dem Namen Eumeniden bekannt: Alekto (die nie Ablassende), Tisiphone (die den Mord rächende) und Megaira (die Neiderin).

Ihre Brüder, die Giganten, waren Riesen mit Schlangenfüßen, die in der Gigantomachie gegen die olympischen Götter kämpften – einem von Gaia angezettelten Krieg, in dessen Verlauf Herakles (Herkules), ein Sterblicher, den Göttern des Olymp zum Sieg verhalf und sich damit die Unsterblichkeit verdiente. Die Giganten dagegen wurden ‚unter die Erde’ verbannt.

Die Graien oder Phorkyaden waren schön aber grauhaarig und teilten sich ein Auge und einen Zahn. Diese wurden ihnen von Perseus geraubt, als dieser sich Hilfe gegen die Medusa zu erpressen suchte.

Medusa war eine der drei Gorgonen, neben Euryale und Sthenno. ‚Die Schrecklichen’ hatten Schlangen an Stelle von Haaren und einen tödlichen Blick. Als Perseue Medusa erfolgreich enthauptete, entstiegen aus ihr Pegasos (Pegasus), das göttliche Pferd, und sein Bruder Chrysaor. Eine andere Version der Geschichte schildert Pegasos als Sproß der Medusa mit Poseidon.

Skylla und Charybdis waren Seeungeheuer. Während Skyllas Körper in einem Felsen steckte, in dessen Umkreis sie mit ihren sechs Köpfen Tiere und Seefahrer bedrohte, lebte Charybdis in einer gegenüber gelegenen Meeresenge, von wo sie dreimal täglich das Wasser brüllend einzog und wieder ausstieß und so gefährliche Söge und Strudel erzeugte. Auch Odysseus passierte diese Meeresenge.

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Die Urgötter der antiken Mythologie: Gaia, Äther, Hemera, Uranos, Pontos, Typhon, Kyklopen, Titanen... © 2005-2024 PlanetSenior :: Inhalte sind notariell geschützt durch PriorMart AG