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Sport gegen Arthrose

Warum Sport und Bewegung für Menschen mit Arthrose wichtig ist

Tuttlingen, Februar 2012.

Viele Gelenkpatienten leiden bei den jetzigen Temperaturen besonders, denn Kälte und Nässe können die Beschwerden von Arthrose noch verstärken. Dennoch sollten sie auf sportliche Betätigung nicht verzichten. Die Annahme, dass Sport zur Verschlimmerung der Gelenkarthrose führt, ist falsch. Neuen Studien zufolge lassen sich durch regelmäßige sportliche Aktivität und eine funktionelle Beanspruchung der Gelenke die Schmerzen an den Gelenken lindern oder sogar verhindern.

Foto von Dr. Hauger - Arthrose-Spezialist„Eine Arthrose kann auch durch zu wenig Bewegung entstehen. Wir brauchen deshalb die sportliche Aktivität, jedoch nicht in belastender, sondern in moderater Form. Durch gezielte, sportliche Betätigung wird die gelenkumgebende Muskulatur nachweislich gekräftigt, wodurch sich die Gelenkführung verbessert und der Knorpel geschützt wird“, erklärt Dr. med. Matthias Hauger, Orthopäde und Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikum Landkreis Tuttlingen. Allzu oft ist Unkenntnis der Grund, warum besonders Arthrosepatienten ihre Gelenke lieber schonen. „Die meisten Ausdauersportarten sind aufgrund ihrer dynamischen Bewegungsabläufe sehr gut zur Prävention und Behandlung von Arthrose geeignet. Aktivitäten, die ein häufiges Abstoppen und wieder Anlaufen beinhalten, belasten dagegen die Gelenke. Sportarten wie Tennis, Squash oder auch Carving Ski sind daher bei Arthrosepatienten nicht zu empfehlen.“

Dr. Matthias Hauger erläutert, welche Sportarten für Menschen mit Arthrose geeignet sind und wie sie am besten ausgeführt werden: 

Schwimmen und Aquagymnastik:

Schwimmen ist besonders schonend für Menschen mit Arthrose, da durch den Auftrieb des Wassers die Gelenke entlastet werden. „Kraul- und Rückenschwimmen helfen beim Aufbau wichtiger Muskelgruppen. Ein gelenkschonender und dennoch effektiver Sport, der Ausdauer, Koordination und Muskelkraft verbessert, ist Aquagymnastik. Hier sollte allerdings darauf Acht gegeben werden, zu heftige Stoßbewegungen im Wasser zu vermeiden“, rät Dr. Hauger. 

Nordic Walking und Schneeschuhlaufen:

Beim Nordic Walking wird im Gegensatz zum Walking oder Wandern auch die Oberkörpermuskulatur beansprucht. Das Hinzunehmen der Stöcke entlastet die Beine und Kniegelenke. „Nordic Walking ist für Arthrosepatienten sehr zu empfehlen und lässt sich in Strecke und Tempo leicht der individuellen Kondition anpassen“, so Dr. Hauger. 

Radfahren:

Radfahren hält die Kniegelenke mobil und stärkt die Muskeln, kann aber bei hohem Tempo auch zu viel Druck auf die Gelenke ausüben. „Es ist nicht notwendig, an die eigenen Grenzen zu gehen, um einen Trainingseffekt zu erreichen“, so Dr. Hauger. Ähnlich wie Überlastung können starke Drehbewegungen oder überkreuzte Beinstellungen kritisch sein. „Die individuelle  Belastungs- und Leistungsfähigkeit eines Gelenkes sollte zuvor von einem Orthopäden oder Krankengymnasten richtig eingeschätzt werden,“ rät Dr. Hauger. 

Über Arthrose

Arthrose ist eine nichtentzündliche, langsam fortschreitende Abnutzungserscheinung des Gelenkknorpels und der angrenzenden Knochenstruktur. Die damit verbundenen degenerativen Prozesse können ein Gelenk oder mehrere Gelenke betreffen. Bereits mit 35 Jahren hat ein Drittel der Bevölkerung arthrotische Veränderungen in mindestens einem Gelenk. 75 Prozent aller über 50-Jährigen und 90 Prozent der über 75-Jährigen haben radiologisch nachweisbare Gelenkveränderungen, auch wenn sich diese klinisch zunächst nur bei einem geringen Teil der Betroffenen im Alltag bemerkbar machen. Wegen der großen Verbreitung und der Zunahme der durchschnittlichen Lebenserwartung wird die Arthrose inzwischen als Volkskrankheit angesehen.


Über das Klinikum Landkreis Tuttlingen

Das Klinikum Landkreis Tuttlingen behandelt als Klinikverbund an den Standorten Tuttlingen und Spaichingen jedes Jahr mehr als 15.000 Patienten stationär. Mit 324 Planbetten sind sie der zuverlässige medizinische Versorger in der Region. Rund 800 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie hochmoderne medizinische Standards garantieren eine bestmögliche Versorgung der Patienten.

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