Initiative ZivilEngagement "Miteinander - füreinander"
Bundesfamilienministerium startet Initiative ZivilEngagement "Miteinander - füreinander"
Di, 21.08.2007
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) bündelt die gesellschaftlichen Kräfte rund um das Thema Ehrenamt in einer Hand. Die Initiative ZivilEngagement "Miteinander – füreinander" hat das Ziel, zivilgesellschaftliches Engagement anzuerkennen, weiterzuentwickeln und zu stärken. Mehr als 23 Millionen Menschen in Deutschland sind bereits ehrenamtlich tätig. Sie geben anderen Menschen Zeit, Geld, Ideen und Zuwendung.
Das Fundament dafür bilden seit Jahren Vereine, Kirchen, Wohlfahrtsverbände und Stiftungen. Darauf baut die Initiative ZivilEngagement "Miteinander - füreinander" auf: Sie vernetzt, berät, qualifiziert und fördert die verschiedenen Initiativen und macht so die unterschiedlichen Facetten bürgerschaftlichen Engagements und ihren Wert für die Engagierten wie für die Gesellschaft deutlich.
"Glücklicherweise erkennen immer mehr Männer, Frauen, Jugendliche und auch Kinder, dass es gut tut, sich für andere einzusetzen und das Wichtigste: Sie handeln auch danach. Darauf können wir stolz sein, aber wir dürfen die Hände nicht in den Schoß legen, sondern müssen diese Wurzeln dieses Engagements festigen. Die Initiative ZivilEngagement bereitet den Boden dafür", sagt Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen.
Die Initiative ZivilEngagement enthält zunächst sechs Maßnahmen, die in Zusammenarbeit mit den beteiligten Partnern ständig ergänzt und weiterentwickelt werden sollen.
1. Neue Freiwilligendienste für neue Freiwillige.
Das Bundesfamilienministerium hat das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) weiterentwickelt. Mit dem vom Kabinett beschlossenen Gesetz zur Förderung der Jugendfreiwilligendienste werden diese Dienste in Zukunft zeitlich flexibler und damit auch attraktiver.
"Wir wissen, dass viel mehr junge Menschen Freiwilligendienste leisten würden, wenn diese nicht so starr und in einem Block über mindestens ein Jahr zu leisten wären. Deshalb können die Dienste ab dem kommenden Jahr in Drei-Monats-Blöcken eingeteilt werden. Damit ist es viel leichter, sie in freien Zeiten wie sie oft zwischen Schulabschluss und Berufsausbildung oder Studium entstehen, zu leisten", sagt Ursula von der Leyen. Zum 1. Januar 2008 wird verbessert:
Die Höchstdauer von Freiwilligendiensten wird von bislang höchstens 18 Monaten auf insgesamt 24 Monate angehoben - zunächst im Inland und voraussichtlich ab 2009 auch im Ausland.
Ein mindestens sechsmonatiger Freiwilligeneinsatz im Inland kann in Blöcke von mindestens drei Monate aufgeteilt werden.
Mehrere mindestens sechsmonatige Freiwilligendienste können bis zu einer Gesamtdauer von 24 Monaten miteinander kombiniert werden.
2. "Danke" allein genügt nicht.
Anerkennung und Wertschätzung sind der wichtigste Lohn für Menschen, die sich engagieren und entscheidende Motivation für weiteres Engagement. Eine Kampagne in Zusammenarbeit mit Partnern aus allen gesellschaftlichen Bereichen soll die Leitidee der Bürgergesellschaft noch fester verankern und ihren Wert für die Engagierten wie für die Gesellschaft deutlich herausstellen
3. Wer unterstützt, wird unterstützt.
Organisationen, die freiwillig Engagierte vernetzen, beraten, qualifizieren und ihre Interessen vertreten, bilden eine Infrastruktur, die Engagement wirksamer und nachhaltiger macht. Das Bundesfamilienministerium unterstützt diese Unterstützer bei der Organisation, fördert Strukturen und schafft gute Rahmenbedingungen für neue Infrastruktur, um die Wege ins bürgerschaftliche Engagement weiter auszubauen. Es sollen modellhaft "Schulen der Zivilgesellschaft" und "Entwicklungsagenturen" entstehen, die vor Ort Hilfen und Dienstleistungen erarbeiten sowie Wissen verbreiten. Freiwillige sollen qualifiziert werden. Denkbar sind Angebote wie Projektmanagement, Marketing, Summer Academys oder Freiwilligenmanagement.
4. Jede und Jeder kann mitmachen, egal woher sie kommen.
Für Migrantinnen und Migranten kann bürgerschaftliches Engagement ein Brückenschlag in die Gesellschaft sein und so den Weg zur Integration ebnen. Dazu gehört, ihr freiwilliges Engagement zu schätzen und anzuerkennen. Daher wird die Bundesregierung in Abstimmung mit Migrantenverbänden und gemeinnützigen Organisationen eine Strategie zur Förderung des Engagements von Migrantinnen und Migranten entwickeln. Gefördert wird zudem Forschung, die ein besonderes Augenmerk auf Engagementformen insbesondere der Migrantinnen und Migranten der zweiten Generation legt.
5. Auch Unternehmen sollen was unternehmen.
Gemeinsam mit Spitzenvertretern der Wirtschaft soll es eine neue Plattform für Zivilgesellschaft in der Wirtschaft geben. Ziel: Die Unternehmen fördern die Anerkennung und Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements und sagen zu, diese Kriterien noch stärker in ihrer Personal- und Organisationspolitik zu berücksichtigen. Darüber hinaus wird das Bundesfamilienministerium Aktivitäten bürgerschaftlichen Engagements der Unternehmen systematisch erfassen, analysieren und verstärkt die Zusammenarbeit mit Zentren für Corporate Citizenship suchen
6. Im Osten was Neues.
Zivilgesellschaft und Bürgerengagement tragen zur Entwicklung einer Region bei und sind zugleich der beste Schutz gegen Extremismus. Mit dem Programm "Vielfalt tut gut" unterstützt die Bundesregierung bereits lokale Strategien, um zivilgesellschaftliches Engagement gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu stärken. Gemeinsam mit der Initiative Bürgerstiftungen wird das Bundesfamilienministerium daher den Aufbau von Bürgerstiftungen in den neuen Bundesländern unterstützen.
Um die vielfältigen Aktivitäten zu koordinieren und in Partnerschaft mit Verbänden, Stiftungen und Unternehmen auszubauen, setzt das Bundesfamilienministerium erstmals den "Beauftragten ZivilEngagement" ein. Dieses Ehrenamt übernimmt Dr. Hans Fleisch. Der 49-jährige Jurist ist im Hauptberuf Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und seit vielen Jahren in Nichtregierungsorganisationen aktiv.
Die Aufgabe des Beauftragten ist es auch, als Berater die Leitidee der Bürgergesellschaft in der Politik und im Regierungshandeln stärker zu verankern und zusätzliche Initiativen anzustoßen. Hans Fleisch wird von einer Geschäftsstelle im Bundesfamilienministerium unterstützt.
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
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