Gallensteine - neue Behandlungsmethode
Erfolgreiche Einführung neuer Behandlungsmethode gegen Gallensteine / Einsatz der Single-Port-Laparoskopie an der Kreisklinik Groß-Umstadt
Groß-Umstadt, 18.02.2013. Ein üppiges Essen, dazu ein guter Wein - wer nach einer reichhaltigen Mahlzeit Schmerzen im rechten Oberbauch, ein unangenehmes Völlegefühl und Übelkeit verspürt, der leidet mit großer Wahrscheinlichkeit unter Gallensteinen. Eine Entfernung der Gallenblase ist in solchen Fällen oft unausweichlich. In der Klinik für Allgemeinchirurgie in Groß-Umstadt können Patienten auf sanftem Weg von ihrem Leiden befreit werden.
Gallensteine können lange Zeit unbemerkt bleiben und sie sind nicht zwingend schmerzhaft. Experten schätzen, dass etwa jeder sechste Deutsche Gallensteine hat, besonders häufig sind Frauen betroffen. Über Schmerzen klagt jedoch nur ein Viertel der Betroffenen, Mediziner sprechen dann von symptomatischer Cholelithiasis. Und so entstehen die lästigen Steinchen: Unsere Leber bildet Gallenflüssigkeit, um die Fette in unserer Nahrung besser verdauen zu können. Gespeichert wird dieses Sekret in der Gallenblase, die sich unterhalb der Leber befindet. Die Gallenflüssigkeit setzt sich aus verschiedenen Stoffen wie Wasser, Gallensäuren und Bilirubin, dem Gallenfarbstoff zusammen. Gerät diese Mischung aus dem Gleichgewicht, bilden sich Kristalle, die Gallensteine. Rutschen diese Steinchen in den Gallengang und verstopfen diesen, kann es zu schmerzhaften Komplikationen wie Koliken kommen. Mediziner raten dann häufig dazu, die Gallenblase zu entfernen.
Single-Port-Methode bietet Vorteile: Weniger Schnitte, weniger Narben
Ein großer operativer Eingriff ist dabei aber nicht notwendig. So bieten die Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg als einzige Einrichtung in Südhessen eine besonders sanfte Methode an, die Single-Port-Laparoskopie. „Der Vorteil dieser Methode ist, dass wir dabei nur einen einzigen Schnitt in der Bauchdecke vornehmen müssen, um die Gallenblase schließlich mittels Schlüssellochtechnik entnehmen zu können“, so Dr. med. Dr. Hans-Jürgen Hain, Chefarzt der Klinik für Allgemeinchirurgie. Derzeit gängige minimal-invasive OP-Methoden gehen in der Regel von mindestens vier Schnitten aus.
Patienten in der Regel schneller wieder fit
Und hierin besteht die eigentliche Herausforderung für dieses Verfahren. Um den Eingriff auf engstem Raum genauso sicher wie bei der “konventionellen‘ Laparoskopie durchführen zu können, sind spezielle, abwinkelbare Instrumente geschaffen worden. Darüber hinaus ist die Übung des Operateurs in beidhändiger Technik die entscheidende Voraussetzung für eine gelungene Operation. „Nach unserer Erfahrung ist diese innovative Technik ein absolut sicheres Operationsverfahren in den Händen eines erfahren Operateurs. Bei der Single-Port-Laparoskopie erholt sich der Patient nach dem Eingriff noch schneller und das kosmetische Ergebnis ist deutlich besser“, so Dr. Hain, dessen Klinik auf diese besonders schonende Entfernung der Gallenblase spezialisiert ist. Dafür wurden Dr. Hain und sein Team in einer aktuellen AOK-Studie ausgezeichnet: Mit den Gallenblasen-Operationen zählt die Klinik in Groß-Umstadt demnach zu den besten 20 Prozent deutschlandweit.
Wer Gallensteinen vorbeugen möchte, sollte sich ausgewogen und nicht zu fettreich ernähren. Aber auch wer sehr schnell viel Gewicht verliert, erhöht sein Risiko, Gallensteine zu bekommen.
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