Arnika
Wissenschaftlicher Name
Arnica montana
Synonyme
Bergwohlverleih, Donnerwurz, Wolfsbanner, Johannisblume
Trivialnamen
Bergwegebreit, Bergwurz, Bluttrieb, Cathreinwurz, Engelkraut, Engeltrank, Färberblume, Fallkraut, Fallkrut, Feuerblume, Gehannesblaume, Gemsblume, Gemschenwurz, Gemschwurze, Hundstod, grosse gelbe Johannisblume, Johanniskraut, Johanniswurzen, Kraftrosen, Kraftwurz, Laugenkraut, groß Lucankraut, St. Luciuskraut, Marienkraut, Marientrank, Münchskappe, Münchswurz, Mutterwurz, Minderblume, Schmeerblumen, Schneeberger, Schnupftabacksbleum, Sonnerwirbel, Sterenblume, Sternanis, Stichkraut, Verfangkraut, Waldbleum, wilder Wegerich, dat Wohverlei, Wolferley, Wolfes, Wolfis, Wolffelein, Wolfilegia, Wolfsblome, Wolfsdistel, Wolfzeilisa, Wollvor, Wolv, Wolverley, Wolvesdistel, Wolvestisteln, Wolveszeiseln, Wolveszeisil, Wolveszeisiln, Wolvisgelegena, Wulferley, Wulfsblöme, Wullvorley, Wulverling und Wulwesblaume, Wundkraut, Wolfsblume, Arnica flower (engl.), Leopard's bane (engl.), Mountain tabacco (engl.), Fleur d'arnica (franz.)
Anwendungsbereiche
- Rheuma
- Muskel- und Gelenkbeschwerden
- Blutergüsse, Quetschungen
- Stoß-, Stich-, Fall- und Schnittverletzungen
- Veneninsuffizienz
- Zerrung
Wirkung
- wirkt antiphlogistisch (entzündungshemmend)
- verringert Entzündungsreaktionen
- antibakteriell
- antiarthritisch
- antiseptisch
- narbenbildend
- schweißtreibend
- krampflösend
Nebenwirkungen
Die äußere Anwendung von Arnika kann allergische Reaktionen hervorrufen (Juckreiz, Hautausschlag, Blasenbildung, allergisches Kontaktekzeme, Kontaktdermatitis). Das Helenalin wirkt allergen. Das Laub der Arnika kann Hautreizungen hervorrufen.
Anwendung
Zur äußeren Anwendung in Form von Tinkturen, Auflagen oder Arnika-Salben bzw. Arnika-Gele, auch bei rheumatischen Muskel- und Gelenkbeschwerden.
Früher wurde Arnika als Analeptikum und Stimulans verwendet sowie bei Blutergüssen und allgemeinen Verletzungen, Krampfadern, Venenentzündungen, Gicht und Rheuma.
Aufgrund der Giftigkeit des in Arnika enthaltenen Helenalins bzw. des Diyhdrohelenalins sollte Arnika nicht innerlich angewendet werden. Auch im Tee können Arnikablüten zu vergiftungen führen.
Erntezeit
Mai - August;
Achtung, Naturschutzbedingungen vor Ort beachten, da zum Beispiel häufig die Wurzeln geschützt sind. Die Blütenköpfe dürfen jedoch meistens gepflückt werden.
Verwendete Pflanzenteile
Arnica-montana-Blüten (tief gelb-orange) sowie die getrockneten Blütenstände bzw. Blütenkörbchen.
Arnicae herba: im Mai vor der Blüte gesammelte, getrocknete grundständige Blätter, fast ohne Stängel
Arnicae radix, Arnikawurzel - der getrocknete Wurzelstock mit Wurzeln
Fundort/Standort
In den Gebirgen Europas, vom Tal bis in Höhenlagen von 2800 Metern, bevorzugt auf sauren und mageren Wiesen, auch in lichten Wäldern. Arnika ist kalkmeidend.
Anpflanzung im Garten
Die Arnika-Pflanze braucht feuchten und torfhaltige Böden in sonnigen Hochlagen. Vermehrt werden kann Arnika durch die Aussaat von Samen zum Ende des Sommers. Arnika kann auch vegetativ durch Wurzelschnittlinge vermehrt werden. Kalkhaltigen Boden verträgt Arnika nicht.
Verwechslungsmöglichkeiten
Verwechslung mit anderen Gelbblühern möglich, zum Beispiel mit Wiesen-Bocksbart, dem Orangeroten Habichtskraut, dem Wiesen-Pippau.
Trocknung
Ja, im Schatten, luftig und ohne künstliche Wärme
Inhaltsstoffe
- ätherisches Öl
- Flavonoide
- Astragallin
- Querzetin
- immunstimulatorisch wirkende Polysaccharide
- Phenylacrylsäuren
- Hydroxycumarine
- Thymol (in Form von Estern und Ethern)
- Helenalin- und Dihydrohelenalin-Ester
- Sesquiterpenlactone
- Bitterstoffe
- Gerbstoffe
- Betain
- Cholin
- Xanthophyll
Aufbewahrung
In luftdichten Behältern, jedoch keine Kunststoffbehälter.
Aroma
Arnika hat einen würziges Aroma im Geruch und einen bitteren Geschmack.
Eigenschaften
-
Rezepte/Tinkturen
- Tinktur: Blüten frisch zu 20% mit verdünntem Alkohol oder Branntwein ansetzen
- Salben: Mit Schweinefett oder anderer Salbengrundlage verkochen
Sonstiges
Die Echte Arnika war 1986 Blume des Jahres. Arnika wurde 2001 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Die echte Arnika steht unter Naturschutz.
Hildegard von Bingen war wohl die Erste, die Arnika als Heilpflanze erwähnte.
Arnika wurde früher als Pflanze des Wolfes bezeichnet, weil die gelbe Blüte an die gelben Wolfsaugen erinnerte. Daher stammen auch die vielen Trivialnamen in Verbindung mit Wolf, wie Wolfsblume oder Wolferley.
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