Krebs - Frühe Bewegungstherapie kann helfen

Trainingstherapie macht Krebskranke fitter für die medizinische Behandlung und kann helfen, Begleiterkrankungen zu reduzieren.

70 Teams. 38 Läufe. 300 Meter Wettkampfstrecke. Mehr als 3.000 Zuschauer. Das sind die Statistiken der „Rudern gegen Krebs“ Regatta Heidelberg 2012 — am 8. September 2013 findet sie zum vierten Mal statt. Dabei sind nicht nur Profis und Promis zugange: Am lautesten werden die Boote angefeuert, in denen die Krebspatienten sitzen.

Zwei Drittel aller Krebspatienten sind körperlich zu wenig aktiv

2005 wurde die Idee dieser Regatta in Mainz geboren, die sich seitdem erfolgreich zu einer bundesweiten Bewegung entwickelt hat. Mannschaften aus Wirtschaft und Gesellschaft, Krankenhaus- und Klinikpersonal, aber vor allem auch betroffene Patienten setzen sich mit der Unterstützung der Rudergesellschaft Heidelberg für den guten Zweck gemeinsam ins Boot. Aus gutem Grund: „Zahlreiche Beobachtungsstudien belegen inzwischen die positive Wirkung von Sport. Insbesondere bei Darm- und Brustkrebserkrankungen haben wir vermutlich eine um 30 bis 40% verbesserte Prognose, wenn die Patienten körperlich aktiv sind, selbstverständlich immer in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt“, so Dr. Joachim Wiskemann, Leiter des Patientenprogramms „Bewegung und Krebs“ am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg. Leider werde dieses Aktivitätsniveau für etwa zwei Drittel aller Betroffenen noch nicht erreicht. „Das zu ändern, ist auch unsere Aufgabe“, sagt Wiskemann, der Krebspatienten am NCT Heidelberg nicht nur psychisch und medizinisch betreut, sondern in einer eigens dafür eingerichteten Sprechstunde vor allem über den positiven Einfluss von Ernährung und Bewegung berät.

Sport unterstützt Behandlungserfolg

Sport stoppt den Muskelabbau, den das viele Liegen verursacht, stärkt das Herz-Kreislaufsystem und das Immunsystem. Positiver Nebeneffekt: Ein früher Beginn gezielter Bewegungstherapie macht die Patienten auch psychisch stark.Das Hauptziel des NCT ist es, die Lebensqualität von Menschen mit der Diagnose Krebs nachweisbar zu verbessern. Schon heute profitieren Patienten von den zahlreichen sportmedizinisch begleiteten Gruppen, in denen Ärzte ihre Krebspatienten immer wieder zu sportlicher Aktivität ermuntern, da diese die Nebenwirkungen der Krebstherapie deutlich abmildern kann.

Der Erlös der Ruder-Regatta in Heidelberg kommt dem Programm „Bewegung und Krebs“ im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)  Heidelberg zu Gute. Das Programm besteht seit dem Jahr 2009 und betreut pro Jahr ca. 300 Krebspatienten. Es wird begleitet durch mehrere wissenschaftliche Studien.

Weitere Informationen zum Projekt und zur positiven Wirkung von Bewegung bei Krebserkrankungen finden Sie unter rudern-gegen-krebs.de.


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