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3. Die Wärmeübung

Die Muskelentspannung in den Armen und Beinen wird durch die Wärmeübung im Sinne einer Gefäßentspannung erweitert. Bei körperlicher Entspannung kommt es zu einer Umschaltung des vegetativen Nervensystems vom Sympathikus auf den Parasympathikus. Der Parasympathikus ist für die Entspannung verantwortliche und weitet u.a. die peripheren Blutgefäße, wodurch die Haut und die darunter liegenden Gewebe besser durchblutet werden. Dies führt zu einer objektiv feststellbaren Erwärmung der Hautoberfläche (bis zu ca. zwei Grad Celsius), die subjektiv als Wärme oder auch als leichtes Kribbeln in den Händen oder Füßen erlebt wird.

Obwohl das vegetative Nervensystem als „autonom“ – also willentlich nicht direkt beeinflussbar – gilt, zeigen nicht nur Erfahrungen aus dem Autogenen Training, sondern auch solche aus dem Alltag, dass seine Funktionen (hier Erweiterungen der Blutgefäße) durchaus durch willentliche Bemühungen und Übung beeinfluss werden können. Ein Beispiel dafür ist etwa die mit dem Training erreichte Abhärtung durch in der Temperatur wechselnde Luft- oder Wasserbäder (nach Kneipp), bei der die Anpassungserscheinungen der Blutgefäße erhöht und geübt werden. Bekannt ist auch die Übungsfähigkeit der Blutgefäße durch Hypnose. Die Gefäßspannung wird im Autogenen Training durch Konzentration auf die Formel angezielt:

Der rechte Arm ist warm – Wärme

Ebenso wie bei der Schwereübung ist dieser Formelsatz von Linkshändern auf den linken Arm zu beziehen. Im Regelfall zeigt sich nach einiger Erfahrung mit dieser Formel für den Ellenbogen-Unterarmbereich des angesprochenen Arms eine innere, strömende Wärme, die sich bald auf den anderen Arm und die Beine sowie Füße generalisiert. Mit der Zeit gehen die Schwere- und Wärmeempfindungen auch nach und nach auf den Rumpf über. Dieser Blutgefäßerweiterung kommt eine besonders beruhigende und Schlaf fördernde Wirkung zu, die als sehr angenehm erlebt wird und etwa auch gegen die von manchen Menschen vor dem Einschlafen beklagten „kalten Füße“ helfen kann.

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