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Narkolepsie - Das Schlafproblem

Narkolepsie – was ist das eigentlich? Was unterscheidet diese mysteriöse Erkrankung von permanenter Müdigkeit? Und was kann man dagegen tun? Antworten auf zehn wichtige Fragen zum Thema Narkolepsie von Dr. Michael Bohndorf, HNO-Facharzt aus Düsseldorf.

Herr Dr. Bohndorf, leide ich eventuell an Narkolepsie, wenn mir an stressigen Tagen schon einmal vor Müdigkeit fast die Augen zufallen oder ich des Öfteren am Schreibtisch mit dem Schlaf kämpfe?

Dr. Michael Bohndorf: Nein, diese Ermüdungserscheinungen erleben wir alle hin und wieder. Hinter Narkolepsie verbirgt sich ein anfallartiger, unwiderstehlicher Schlafdrang am helllichten Tag. Deshalb wird diese Erkrankung ja auch im Volksmund als „Schlafsucht“ und „Schlummersucht“ bezeichnet.

Was sind die typischen Symptome?

Dr. Bohndorf: Narkolepsie-Patienten wirken oft wie Betrunkene: Ihr Blick wird glasig, die Aussprache undeutlich und der Gang unsicher. Weitaus mehr als Dreiviertel von ihnen sind gleichzeitig von Kataplexie betroffen, einem kurzzeitigen Muskelversagen. Schlaflähmungen und Halluzinationen sind weitere Symptome, unter denen ca. die Hälfte aller Narkolepsie-Patienten leidet.

Wodurch entsteht Narkolepsie?

Dr. Bohndorf: Die heutige Medizin geht davon aus, dass jener Teil des zentralen Nervensystems gestört ist, der für den Schlaf-/Wachrhythmus zuständig ist. Oftmals wird bei den Patienten zudem zu wenig Hypocretin festgestellt. Dieser Botenstoff im Gehirn reguliert das Schlaf-Wachverhalten.

Wie lange dauern die unerwünschten Schlafpausen in der Regel an?

Dr. Bohndorf: Das kann nur wenige Minuten dauern, aber auch eine Stunde oder mehr.

Was ja nicht ungefährlich ist?

Dr. Bohndorf: In der Tat, die Bedienung von Maschinen, das Fahrrad- oder Autofahren sind beispielsweise nur unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen möglich, wenn überhaupt.

In welchem Alter tritt diese Erkrankung meist auf?

Dr. Bohndorf: Erste Anzeichen zeigen sich oft schon in der Kindheit. Zu ersten Anfällen kommt es vielfach in den Jugendjahren.

Wie viele Menschen leiden darunter?

Dr. Bohndorf: Schätzungen gehen von 40.000 Menschen aus. Aber wahrscheinlich sind es weitaus mehr. Denn die Diagnose ist schwierig. Oft wird die Erkrankung erst nach Jahren diagnostiziert oder fälschlich beispielsweise als Depression eingestuft.

Wie lässt sich eine Erkrankung denn sicher feststellen?

Dr. Bohndorf: Sind organische Ursachen ausgeschlossen, so sollten Spezialisten wie Neurologen oder Schlafmediziner konsultiert werden. In einem Schlaflabor können verschiedene Tests Aufschluss darüber geben, ob es sich wirklich um Narkolepsie handelt.

Kann ich vorbeugen?

Dr. Bohndorf: Nein, es gibt keine Möglichkeit der Prophylaxe.

Kann die Schlafkrankheit geheilt werden?

Dr. Bohndorf: Nein, aber durch Medikamente lassen sich die Symptome so weit behandeln, dass Betroffene wieder ein nahezu normales Leben führen können.

Hinweis:
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