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Venenleiden

Venenleiden sind kein reines Frauenschicksal mehr – eine Zivilisationskrankheit, die Frauen und auch Männer betrifft. Insgesamt hat nur jeder Siebte unter den 20 bis 70jährigen in Deutschland wirklich gesunde Venen. Zweidrittel weisen leichte bis schwere Beinveränderungen auf. Rund sieben Millionen Deutsche leiden unter ausgeprägten Krampfadern, 1,3 Millionen an offenen Beinen. Beschwerden, die nicht leicht in den Griff zu bekommen sind und mit denen Betroffene meist über längerem Zeitraum zu kämpfen haben.

Warnzeichen sollten rechtzeitig erkannt und nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Signale für ein beginnendes Venenleiden:
Müde, schwere Beine, nächtliche Wadenkrämpfe, Schwellungen. Auch bei Besenreisern sollten Betroffene aktiv werden. Die dünnen rötlich-bläulichen Äderchen unter der Haut, meist nur ein bis zwei Zentimeter lang, deuten an, dass der Blutrückfluss bereits gestört ist.

Die unterschiedlichen Venenerkrankungen

Thrombose

Ein Blutgerinnsel bezeichnet man auch als Thrombus. Er bildet sich in den Blutgefäßen. Unterschieden wird in arterielle und venöse Thrombose. Bei der venösen Thrombose spielen vor allem Blutgerinnungsstörungen eine Rolle. Sie treten hauptsächlich nach schweren Verletzungen und Operationen auf: Jeder dritte Patient, der älter als vierzig Jahre ist und sich einer großen Operation unterzieht, muss mit Auftreten einer venösen Thrombose rechnen. Auch langes Sitzen in Auto oder Flugzeug kann durch das Abknicken der Vene im Kniebereich zur Entstehung einer Thrombose führen.

Symptome:
Spannungs- und Schweregefühl in den Beinen, ziehende Schmerzen, Druckempfindlichkeit der Venen. Schwellung und fahle Färbung des erkrankten Beines ist möglich. Fieber und Puls können ansteigen.

Ursachen:
Blutgerinnungsstörung durch Gefäßwandschaden, veränderte Blutzusammensetzung.

Therapie:
Wegen der möglicherweise tödlichen Komplikationen (die Gefahr einer Lungenembolie ist groß) müssen Thrombosen immer vom Arzt behandelt werden. Bei einer frischen Thrombose ist das Bein hoch zu lagern und ein Kompressionsverband anzulegen. Außerdem muss wegen der Gefahr einer Embolie strikt Bettruhe eingehalten werden. Im Krankenhaus wird versucht, das Blutgerinnsel mit speziellen Substanzen wieder aufzulösen. Allerdings sind diese Mittel nicht ganz ungefährlich. Notfalls muss der Thrombus operativ über einen speziellen Katheter beseitigt werden.

Venenentzündung

Die Ursache einer Venenentzündung liegt meist in einer Thrombose. In einer Vene hat sich ein Blutgerinnsel gebildet und diese verstopft.

Symptome:
Schwere Beine; Schwellungen und Druckschmerz in der betroffenen Region. Ist eine oberflächliche Vene entzündet, so zeigt sie sich als rot entzündeter Strang und schmerzt, wenn sie gedrückt wird. Die Entzündung von tiefen Venen kann durch eine Blaufärbung des entsprechenden Beins angezeigt werden. Der Patient kann an starken Schmerzen, manchmal auch an Unruhe und Fieber leiden.

Ursache:
Bewegungsmangel, Krampfadern. Gefahr besteht besonders bei Bettlägerigkeit nach Operationen.

Therapie:
Die Venenentzündung erfordert in jedem Fall ärztliche Behandlung. Je nach Art der Erkrankung helfen Druckverband und Bewegung, strenge Bettruhe und gerinnungshemmende Medikament. Nur wenige wissen, welches Risiko gerade bei einer Thrombose auftreten kann. Wenn in einer größeren Vene ein Blutgerinnsel entsteht, abgerissen und mit dem Blutstrom zur Lunge geschwemmt wird, kann es eine Lungenembolie verursachen, die tödlich verlaufen kann. Der Blutzufluss zur Lunge wird verhindert. Die Folgen: Atemnot, Schmerzen in der Brust, beschleunigter Puls, bläulich gefärbtes Gesicht. Zur Therapie gehören strikte Bettruhe und Medikamente, die das Blutgerinnsel auflösen oder zumindest nicht größer werden lassen.

Krampfadern

Gefäßerweiterungen an den Ober- und Unterschenkeln bezeichnet man auch als „Krampfadern“.

Symptome:
Bei der leichten Form beobachtet man dünne Äderchen, oft jedoch auch bläuliche Flecken. Unangenehm sind die hässlich wirkenden, dick und plastisch heraus tretenden Venen, die die Schönheit des Beines stark beeinträchtigen und auch unangenehme Druckschmerzen verursachen.

Ursache:
Veranlagerung, Bindegewebsschwäche, Blutstauungen und Kreislaufschwäche sind die bekanntesten Ursachen. Dies ist besonders während der Schwangerschaft und bei Menschen, die beruflich viel stehen müssen, zu empfehlen. Aber auch Menschen, die die Beine im Sitzen übereinander schlagen oder eine einseitige Sitztätigkeit (Büro, Autofahren) ausüben, sind gefährdet.
Zeigen sich die ersten blauen Äderchen, dann kontrollieren Sie zunächst die Blutzirkulation. Es kann sein, dass durch Stauung (enge Jeans, straffer Gummiband usw.) dieses Übel hervor gerufen wurde.

Therapie:
Vorbeugung ist besser als Nachsorge. Daher gilt besonders bei leichten Symptomen von Krampfadern (z.B. Besenreißern): Tragen Sie Gummi- oder Elastikstrümpfe nicht erst dann, wenn die dick heraus tretenden Venen da sind.
Sorgen Sie für eine regelmäßige Anregung der Blutzirkulation und entlasten Sie Ihre Beine. Dies geschieht durch Wechselbäder, Hochlagerung der Beine und durch Bewegung. 
In schweren Fällen ist für Krampfadern der Arzt zuständig. Dieser entscheidet über den Schweregrad und der entsprechenden Therapiemethode: Die künstliche Verödung oder das Ziehen der Krampfadern.  

Abschließend sei noch erwähnt, dass von Krampfadern Betroffene sich vor Stoßverletzungen hüten müssen. In diesem Falle kann leicht eine Embolie ausgelöst werden, d.h. es löst sich ein Blutgerinnsel und wandert zum Herzen oder anderen Organen ab. Außerdem dürfen mit Krampfadern behaftete Beine nicht massiert werden.

Selbsthilfe bei Venenleiden

  • Bei Blaufärbung strenge Bettruhe, Bein hoch legen, Knie leicht anwinkeln
  • Wickel mit Quark oder Heilerde oder Umschläge mit kaltem Wasser, versehen mit etwas Johanniskrauttinktur oder Huflattichaufguss.
  • Abends Bein mit kaltem Wasser und einer Tasse Obstessig waschen.
  • Trinken Sie Tee aus Weinkrautextrakt, Steinklee- und Ginsterblüten zu gleichen Teilen. Nehmen Sie täglich zwei Messerspitzen gemahlene und geröstete Rosskastanien ein.

Vorbeugung gegen Venenleiden

Training macht gesunde Beine durch Aktivierung der sogenannten Muskel-Venenpumpen.

Hier einige Bewegungstipps zur Vorbeugung vor Venenleiden:

  • Radfahren auf dem Stuhl: Halten Sie sich mit beiden Armen an der Sitzfläche fest und radeln Sie je 10x vor- und rückwärts.
  • Stellen auf Zehenspitzen: Aufrecht hinstellen, Füße parallel. Beugen Sie die Knie etwas und stellen Sie sich mit Schwung auf die Zehenspitzen beider Füße. Wiederholen Sie die Übung 10x
  • Bein Strecken im Sitzen: Setzen Sie sich hin oder anzulehnen und nehmen Sie die Hände in den Nacken. Setzen Sie ein Bein mit der Fußspitze auf. Das andere Bein wird lang ausgestreckt. Heben Sie nun die Ferse an und ziehen das Bein hoch. Wiederholen Sie die Bewegung 15x mit jedem Bein.

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