Büste des Julius Cäsar

Architektur-Epochen
Kunstgeschichte

Teil 9

Die Götter der Griechen

Die Götter der alten Griechen, denen die Tempelbauten der hellenischen Welt gewidmet waren, sind, wie ihre römischen ‚Parallelgottheiten’ indogermanischen Ursprungs. Im Zentrum steht Zeus, der Gottvater, Vater vieler Götter und auch Halbgötter aus diversen Begegnungen mit schönen irdischen Frauen. In diesem Umstand zeigt sich bereits die in vielen Dingen sehr menschliche Beschaffenheit dieser Götter, deren Charaktere und Abenteuer als in den Menschen gespiegelt oder vielmehr sie selbst spiegelnd bezeichnet werden kann.

Neben den geringer geschätzten Göttern der Wasser, der Erde und der Unterwelt - wie Hades, Persephone, Dionysos oder Poseidon, waren die Tempel häufig den so genannten ‚großen Göttern’ der Griechen gewidmet. Außer Zeus waren das vor allem Appoll (Gott der Weisheit und Dichtkunst), Athene (Göttin des Wissens, der Künste und der Listen), Aphrodite (Göttin der Liebe und Schönheit) oder auch Hermes (der Götterbote und Vermittler zwischen den Welten).

In vielen Sagen und historischen Überlieferungen aus der Zeit werden verschiedene Götter von verschiedenen Volksstämmen, häufig verschiedenen Kriegsparteien um Hilfe gebeten und damit in Rivalität zueinander gebracht. Für den Ausgang der entsprechenden Ereignisse wurden dann – zumindest von den Dichtern und ‚Historikern’ der Zeit – auch die Verhältnisse zwischen diesen Göttern verantwortlich gemacht, in die nicht selten Zeus selbst regelnd eingreifen musste. Die Tempel dienten dabei der Anrufung und Bitte um Schutz und Hilfe durch eine bestimmte Gottheit, je nach Einschätzung von deren Relevanz für die Angelegenheit.

Das architektonisch dominante Element dieser Tempelbauten stellen die Säulen dar, in denen sich die phänomenale Verbindung funktionaler und gleichzeitig ästhetischer Gestaltung in der griechischen Architektur besonders deutlich zeigt, ebenso wie die Symbiose von Politik und Religion in dem Symbol des Einzelnen als tragendem Teil der (religiösen wie demokratischen) Gemeinschaft. Bekannt ist zumeist die Unterscheidung zwischen dorischem und ionischem Baustil, die vor allem den unterschiedlichen Stilen der im 7. und 6. Jahrhundert v. Ch. von den Dorern und den Ioniern besiedelten Ländereien entspringt. 

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