Bild von Julius Caesar

Architektur-Epochen
Kunstgeschichte

Teil 3

Römische Antike

Unter der römischen Antike fasst man gewöhnlich Republik und Kaiserzeit des römischen Reiches zusammen, also etwa die Zeit zwischen 500 vor und 400 nach Christus. Dabei lassen sich die verschiedenen Epochen der römischen Baukunst nach den entsprechenden Herrschaftsverhältnissen gliedern.

Bei der Ausbreitung der römischen Kultur im Mittelmeerraum traf diese auf verschiedene vorangegangene Kunst- und Kulturstile – neben den griechischen Einflüssen auch italische oder die orientalisch beeinflussten etruskischen Elemente. So ist das Atrium eines heute als typisch römisch bezeichneten Wohnhauses dem etruskischen Einfluss auf einen ursprünglich griechischen Grundbauplan zu verdanken. Ähnlich verhält es sich mit der Reduzierung der Tempelsäulen auf den Bereich einer dadurch erst entstehenden Fassade. Durch den steigenden Einfluss Griechenlands als dem römischen ‚Mutterland’ ab dem 2. Jahrhundert v. Ch. blieb der griechische Baustil als Vorlage für die römische Architektur und deren Anpassungen an die anderen Lebensbedürfnisse aber dominant.

Die Prägung des Baustils der römischen Antike durch die griechische Architektur zeigt sich vorrangig im Bereich der öffentlichen Gebäude der Städte wie der Amphitheater oder der Säulenarchitektur, deren dreigliedrige Stilistik von dorischer, ionischer und korinthischer Ordnung vollständig übernommen wurde.

Typische Bauformen, die bei der Anpassung an die römische Lebenswelt entstanden, sind zum Beispiel das geschlossen gebaute Forum, die Basilika, als Vorläufer christlicherer Kirchenbauten, die römischen Thermen, die halbrunden Theater, Aquädukte und Triumphbogen. Dabei hatten derlei Zweckbauten hier erstmalig auch den sakral inspirierten Bauten gegenüber Vorrang.

Die Vorlagen für die berühmten Bogen- und Gewölbebauten stammten jedoch wiederum von den Etruskern. Während die Verwendung behauener Steine von den Griechen übernommen war, wurde sie hier mit einer Art Mörtel- oder Betontechnik ergänzt, die diese teils verwegenen Konstruktionen ohne Gewölbestützen oder den Aufbau mehrerer Gebäudestockwerke überhaupt erst möglich machte. Die Integration des griechischen Säulenbaus in solche Gebäudestrukturen diente vorrangig dem ästhetischen Ziel der Auflockerung, wobei korinthische Elemente um ihrer prächtigen Dekoration willen mehr und mehr bevorzugt wurden.

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