Gefährliche Gutscheine: Schönheits-OP als Geschenk?

Eine Nasenoperation zum Schnäppchenpreis ersteigern? Ein Facelift als Gutschein verschenken? Um sich straffen, polstern oder liften zu lassen, legen sich immer mehr Frauen und Männer unters Messer. Doch bei den aktuell im Internet kursierenden Sparangeboten ist Vorsicht geboten, besonders wenn diese auf einen sogenannten „Schönheitschirurgen“ verweisen.

Foto von Dr GhahremaniSchönheitsoperationen sind in aller Regel klassische Wahleingriffe und werden aus ästhetischen Überlegungen heraus vorgenommen. Daher zahlt die Versicherung meist nicht. Schnäppchenangebote auf Gutschein-Portalen klingen da natürlich verlockend. Auch zu Ostern kamen derartige Gutscheine als ungewöhnliche Geschenkidee bei vielen gut an. Doch Experten warnen vor wildem Schnäppchen-Aktionismus: „Besonders bei Angeboten für invasive Eingriffe wie Schönheitsoperationen ist es ratsam, den Werdegang des Arztes sorgfältig zu prüfen. Es sollte sich um einen ausgebildeten Facharzt mit jahrelanger Erfahrung auf seinem Gebiet handeln“, so Dr. Dr. med. Mostafa Ghahremani T., Chefarzt der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie/Gesichtschirurgie in Groß-Umstadt.

Da die Berufsbezeichnung „Schönheitschirurg“ in Deutschland nicht geschützt ist, kann sich jeder so nennen - ob Dermatologe, Zahnarzt oder Heilpraktiker. „Nur geschützte Titel wie „Facharzt für Plastische Chirurgie“ oder neuerdings „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ setzen die entsprechende Qualifikation und Ausbildung in der Ästhetischen Chirurgie über einen längeren Zeitraum voraus“, betont der Experte. Patienten können sich in diesen Fällen sicher sein, dass der Arzt nach einer mindestens 6-jährigen Spezialisierung an einer weiterbildungsberechtigten Einrichtung seine Facharztprüfung vor der jeweiligen Landesärztekammer abgelegt hat.

Den geeigneten Experten finden

Viele denken zwar bei plastischer Chirurgie nur an Nasenoperationen und aufgespritzte Lippen. Doch die ästhetische Chirurgie - also das, was gemeinhin als Schönheitschirurgie bezeichnet wird - ist nur eines von vier Fachgebieten, die ein Facharzt für Plastische Chirurgie in seiner Ausbildung durchläuft. Plastische Chirurgen werden auch in rekonstruktiver Chirurgie, in Verbrennungs- und Handchirurgie ausgebildet und führen insbesondere nach Unfällen hochkomplizierte Operationen durch - Eingriffe, die nur wenige Patienten über sich ergehen lassen müssen. Dagegen sind Bauchdeckenstraffung und Facelift salonfähig geworden. Laut einer Patientenbefragung, die die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) einmal im Jahr durchführt, haben 2012 fast alle ästhetisch-plastischen Eingriffe an Popularität gewonnen.

Ghahremani rät deshalb dazu, für ästhetische Eingriffe entsprechend ausgebildete Fachärzte mit jahrelanger Erfahrung auf ihrem Gebiet auszuwählen und vermeintliche  Schnäppchenangebote im Internet eingehend zu prüfen. Außerdem sollte vor jeder Schönheits-OP ein intensives Gespräch mit dem Facharzt geführt werden. Fehlt dieses Gespräch bei den Gutschein-Angeboten aus dem Internet, sollte man besser nicht darauf vertrauen.

Kurzprofil Dr. Ghahremani

Dr. med. Dr. med. dent. Mostafa Ghahremani ist einer der deutschlandweit wenigen Plastischen Chirurgen mit einer doppelten Facharztqualifikation und Mitglied der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC). Der aus Teheran stammende Chefarzt kam 1979 nach Deutschland. Nach Studien der Medizin und Zahnmedizin in München und Frankfurt am Main und Promotionen zu Dr. med. und Dr. med. dent. absolvierte er zunächst seine umfangreichen Aus- und Weiterbildungen in der Kiefer- und plastischen Gesichtschirurgie und Plastischen und Ästhetischen Chirurgie am Universitätsklinikum Frankfurt/Main und Klinikum Lüdenscheid / Universität Bonn.

Zwischen 2000-2003 war er als Professor an der renommierten Teheran University of Medical Sciences tätig. Seit November 2010 leitet Dr. Dr. Ghahremani die Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie / Gesichtschirurgie an der Kreisklinik Groß-Umstadt der Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg. 


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