Frei von Gelenkschmerzen – auch ohne Operation

Viele Operationen können vermieden werden, sagen die Mediziner der neuen Abteilung für Akut-Orthopädie an der Kreisklinik Jugenheim. Konservative Therapien können selbst bei massiven Gelenkschmerzen oft besser helfen als ein chirurgischer Eingriff. 

Christian Conrad (45) studierte und promovierte Sportwissenschaften und Humanmedizin an den Universitäten Köln und Bonn. Seine Berufslaufbahn begann er in der Schweiz, wo er seinen Facharzt für Orthopädie und Traumatologie erwarb. An der Kreisklinik Jugenheim ist Doktor Conrad seit Juli 2012 Oberarzt an der Klinik für Traumatologie und Orthopädie der Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg und behandelt gemeinsam mit Chefarzt Dr. Hanns-Edgar Hoffart in der neuen Abteilung für Akut-Orthopädie ANOA alle akuten und chronischen Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates.

„Viele Patienten haben bereits einen langen Leidensweg hinter sich, wenn sie zu uns kommen. Sie möchten nicht länger mit einer Beeinträchtigung oder sogar starken Medikamenten leben, suchen aber zugleich nach Alternativen zu einer Operation“, erzählt Dr. Christian Conrad. Hier setzt die konservative Akut-Therapie an, die etwas kann, was allen anderen Behandlungsverfahren nicht gelingt, „nämlich an der Wurzel des Übels anzusetzen: Die Patienten müssen ganzheitlich gestärkt werden, die üblichen ambulant durchgeführten physiotherapeutischen Maßnahmen genügen nicht.“ So kommen die Patienten zuallererst für eine intensive Diagnosephase in die Klinik. Hier analysiert der Sportmediziner gemeinsam mit Psychologen, Osteopathen und sogar einem Spezialisten für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) Körperhaltung, Bewegungsabläufe und Störungen in der Bewegungskoordination der Patienten.

Therapieerfolge – auch ohne Operation

„Unser Therapeutenteam sucht und behandelt nicht nur die körperlichen Ursachen der Erkrankung, sondern berücksichtigt auch die sozialen und emotionalen Einflüsse und Auswirkungen der Erkrankung“, erklärt der ambitionierte Oberarzt. Die Kombination aus einem „hohen medizinischen Niveau“ sowie einer „sehr persönlichen und individuellen Betreuung der Patienten“ sei etwas, wodurch „wir uns von vielen anderen Häusern unterscheiden“. Die Erfolge sprechen für sich: Mit dem seit November 2012 eingeführten, multimodalen Behandlungskonzept in der Kreisklinik Jugenheim konnten bereits zahlreiche orthopädische Operationen hinaus gezögert oder sogar ganz vermieden werden.

Individuell abgestimmte Therapie

Eine gezielte sportmedizinische Behandlung für Rückenkranke findet zum Beispiel in der neuen Rückenschule statt. Die hochmodernen Trainingsgeräte lassen sich individuell auf den Trainierenden einstellen und ermöglichen so ein wissenschaftlich begleitetes, optimales Training. „Patienten mit Hüft-, Leisten- oder Knieschmerzen lernen in unserer Video- und Druckmessplatten-gestützten Gangschule, sich im Alltag wieder besser und schmerzfrei zu bewegen. Diese Perspektivenvielfalt bietet völlig neue Möglichkeiten in der Behandlung akuter und chronischer Erkrankungen des Bewegungssystems“, so Conrad. Um die Patienten optimal betreuen und unterstützen zu können, hält er eine stationäre Aufnahme in der Klinik für nötig und sinnvoll. Dazu benötigt der Patient nur eine Überweisung durch seinen behandelnden Fach- oder Hausarzt. Der stationäre Krankenhausaufenthalt wird dann von der Krankenkasse übernommen. Sein Rat an Patienten: „Die Entscheidung über die Art der Therapie sollte ein Orthopäde treffen, der sowohl operative als auch konservative Behandlungsmethoden beherrscht.“


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