Bild eines Buddha

Buddhismus

Grundzüge des Buddhismus

Der Buddhismus ist eine Religion, die vorwiegend im asiatischen Raum (China, Japan, Korea, Thailand) verbreitet ist. Die über 359 Millionen Buddhisten finden sich aber auch zunehmend in Europa und Amerika. Im Gegensatz zu vielen anderen Religionen ist der Buddhismus nicht primär auf das Anbeten eines bestimmten Gottes ausgelegt. Der Buddhismus stellt vielmehr eine Art Lebensphilosophie dar, bei der Buddha den Weg zum erfüllten Leben weist. Der Buddhismus basiert auf der Lehre von Siddharta Gautama aus Vorderindien (etwa 560 – 480 v. Christus), der später und dem Namen Buddha („der Erwachte“, „der Erleuchtete“) bekannt wurde.

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Die vier edlen Wahrheiten

Die „vier edlen Wahrheiten“ sind "Das Leiden", "Die Ursache des Leidens", "Die Vernichtung des Leidens" und "Der Weg zur Aufhebung des Leidens".

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Der achtfache Pfad

Der „heilige achtfache Pfad“ ist der Wegweiser der Buddhisten, um den Kreislauf des Leidens zu überwinden. Die acht Teile des buddhistischen Lebens sind: 

  • rechte Anschauung
  • rechtes Wollen für sich und andere Lebewesen
  • rechtes Reden durch Meidung von Lügen, Geschwätz und übler Nachrede
  • rechtes Handeln
  • rechtes Leben durch sittliches Verhalten
  • rechtes Streben
  • rechtes Gedenken
  • rechtes Sichversenken

Wer den Weg des „heiligen achtfachen Pfades“ geht, entledigt sich den Grundübeln des Lebens. Dies ist besonders für den Kreislauf des Lebens von großer Bedeutung: Nach der buddhistischen Lehre häuft jedes Lebewesen in seinem Lebenszyklus durch seine Verhaltensweisen gutes oder schlechtes Karma an. Dieses bestimmt, in welcher Form das Individuum bei der Wiedergeburt wieder auf die Erde kommt – als Mensch, himmlisches Wesen, Dämon, Tier o.ä. Für die Buddhisten ist der Kreislauf der Wiedergeburt (Samsara) nicht erstrebenswert. Die Lehre Buddhas besagt, dass alles vergänglich ist und nichts für immer bleibt. Ziel ist es, Samsara zu durchbrechen, indem kein neues Karma mehr angehäuft wird. Das Erlöschen der Flamme des Karma bezeichnet man als Nirwana. Nirwana zu erlangen ist für die Buddhisten das höchste Ziel, da es die Selbsterlösung aus dem ewigen Kreislauf des Leidens darstellt. Der Buddhist erwartet hinter dem Nirwana den Zustand des absoluten Glücks und den Eintritt in eine ganz neue Seinsweise.
Für die Buddhisten spiegeln sich die Ziele der Selbsterlösung in der kompletten Lebensweise wieder. So fordert der Buddhismus die Enthaltsamkeit, mitleidige Liebe und Gewaltlosigkeit und die Distanzierung von materiellen Besitztümern. Dabei gelten die Mönche, die wie Buddha auch zu Beginn in einer „Hauslosigkeit“ leben, als Vorbilder für die Buddhisten, da sie enthaltsam und zurückgezogen leben und meditieren.


Die Geschichte Buddhas

Siddharta Gautama ist in der nepalesischen Stadt Kapilavastu aufgewachsen. Der Legende nach hatte Siddhartas Mutter Mayadevi bereits vor seiner Geburt eine Vorahnung von seiner Besonderheit und Göttlichkeit. Siddhartas Vater Suddhodhana hingegen wollte ihn zu einem mächtigen Herrscher machen und  versuchte, die Prophezeiungen von Siddhartas Mutter zu untergraben. Siddharta ging seinen eigenen Weg und sah Zeichen des Leidens verkörpert in Gestalt eines Alten, eines Kranken und eines Toten. Komplettiert wurde dieses Bild durch einen Mönch, in dem Siddharta seine Bestimmung für die Erlösung aus dem Leiden erkannte. Siddharta wandte sich daraufhin von seinem sozialen Umfeld ab und zog in die "Hauslosigkeit", um in sich zu gehen. Siddharta lebte von da an für einige Jahre asketisch und zurückgezogen. Als er dem Hungertod nahe war und trotzdem zu keiner Erkenntnis gelangt war, gab er auf. Er wandte sich daraufhin in Bodhgaya unter einem Feigenbaum der Meditation zu. Nach 49 Tagen erlangte Siddharta wichtige Erkenntnisse. Er wurde zu Buddha, dem Erleuchteten, dem Erwachten. Andere ehemalige Gefährten Siddhartas erkannten die Veränderung und baten Buddha, ihnen den Weg zur Befreiung zu weisen. Damit begann Buddha zu lehren. Er hinterließ dabei keine schriftlichen Ausführungen seiner Lehren. Die Lehren Buddhas wurden von Mönch zu Mönch weitergetragen. Die ersten Aufzeichnungen des Buddhismus stammen etwa aus dem 1. Jahrhundert vor Christus.

Die Entwicklung des Buddhismus

Die Lehre Buddhas wurde anfangs von Mönch zu Mönch weitergetragen. Etwa im 3. Jahrhundert vor Christus wurde der Buddhismus in Indien zur Staatsreligion und verbreitete sich über Ostasien. In Indien wurde im 7. Jahrhundert nach Christus der Buddhismus durch den Hinduismus abgelöst. In vielen anderen Teilen Asiens verbreitete sich der Buddhismus aber weiter.

Während der rasanten Ausbreitung sind viele Variationen des Buddhismus entstanden:

Als „kleines Fahrzeug“ (Hinayana) des Buddhismus bezeichnet man die ursprüngliche Form des Buddhismus, die sehr streng ist und nur wenigen Intellektuellen vorbehalten ist. Das Hinayana findet man vorwiegend in Sri Lanka, Thailand und Birma. Hier gilt es als erstrebenswert, ein Heiliger (Arhat) zu werden.

Das „große Fahrzeug“ (Mahayana) distanziert sich von der etwas strengen und abstrakten Form des klassischen Buddhismus und ist damit für eine breitere Anhängerschaft des Buddhismus bestimmt. Durch das Mahayana hat der Buddhismus seine eigentliche breite Anhängerschaft gefunden. In der Form des „großen Fahrzeug“ wird Buddha vergöttlicht und durch einen Zwischenboten, den Bodhisattva vertreten. Im Mahayana kann jeder Mensch auf die Erlösung hoffen. Der „große Wagen“ findet sich besonders in Japan (als Zen-Buddhismus),Tibet (als Lamaismus), Nepal und Badhan. Zudem hat sich der Buddhismus durch die Globalisierung heutzutage auch in Europa und Amerika ausgebreitet.

Als wichtigstes Schriftstück der Buddhisten gilt heute das  Tripitaka ("Dreierkorb"). Das Tripitaka gilt als Wegweiser für Buddhisten und legt die Gedanken und Lehren Buddhas dar.

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