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Hypertonie - Bluthochdruck

Jeder dritte Erwachsene ist von der Volkskrankheit Hypertonie betroffen.

Permanent hoher Blutdruck birgt große Gesundheitsrisiken

Zu wenig beachtet und daher auch zu wenig oder zu spät behandelt: Gemeint ist die Volkskrankheit Bluthochdruck (Hypertonie), von der jeder dritte Erwachsene in Deutschland betroffen ist – bei den über 60-Jährigen sogar jeder zweite. Das Tückische: Die arterielle Hypertonie verursacht so gut wie keine Beschwerden. Spürbare Warnhinweise wie Kopf- und Brustschmerzen, Schwindel, Kurzatmigkeit oder Sehstörungen treten meist erst auf, wenn sich hochdruckbedingt geschädigte Organe „melden“. Während ein medikamentös optimal eingestellter Patient mit der Krankheit gut leben kann, verursacht sie unbehandelt ernsthafte gesundheitliche Probleme. Dazu zählen Gefäßschäden an den großen und kleinen Arterien, systolische und diastolische Herzschwäche, Nierenversagen, Sehverlust, Herzinfarkt und Vorhofflimmern. Nach Angaben von Dr. Wolfgang Ammer, Chefarzt der Medizinischen Klinik Gengenbach des Ortenau Klinikums Offenburg-Gengenbach, ist Hypertonie zudem die häufigste Ursache von Schlaganfällen, da sich durch den Bluthochdruck die Gefäßwände an Elastizität verlieren, verhärten und verengen.

Von Bluthochdruck spricht man, wenn der obere, systolische Wert über 140 mmHg (Idelalwert 120 mmHg) und der untere, diastolische Wert über 90 mmHg (Idealwert 80 mmHg) liegt. Dabei gehen von einem erhöhten diastolischen Messwert höhere gesundheitliche Risiken aus als von einem erhöhten systolischen Wert. Ein kurzzeitiger Anstieg der Blutdruckwerte, beispielsweise beim Sport oder anderen körperlichen Anstrengungen, ist unbedenklich. Als gefährlich dagegen gilt ein permanent hoher Blutdruck.

Bei 90 Prozent der Patienten gibt es keine erkennbaren Ursachen für den erhöhten Blutdruck. Man spricht hier von der essentiellen oder primären Hypertonie. Begünstigend wirken sich Studien zufolge neben einer erblichen Disposition Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, eine falsche Ernährung mit zu viel Fett und zu wenig Obst und Gemüse sowie ein hoher Alkohol-, Kochsalz- oder Lakritzkonsum aus. Auch Medikamente können blutdrucksteigernd wirken, beispielsweise Kontrazeptiva (Antibaby-Pillen), einige Appetitzügler und die bei Gelenkschmerzen eingesetzten nichtsteroidalen Antirheumatika. Nur bei jedem zehnten Patienten ist die Hypertonie organbedingt. Die Ursache liegend überwiegend im hormonellen Bereich. Ob es sich beim Patienten um eine primäre oder sekundäre Hypertonie handelt, kann der Arzt durch Blut- und Urinuntersuchungen, Ultraschall des Herzens und des Bauchraums, Langzeitblutdruckmessungen sowie (Belastungs-) EKG und Spiegelung des Augenhintergrundes feststellen.

Um den primär bedingten hohen Blutdruck in den Griff zu bekommen, stellt der Arzt den Patienten medikamentös individuell ein. Dazu kombiniert er meist zwei oder drei unterschiedliche Präparate, die sich in der Wirkung ergänzen und daher auch gering dosiert werden können. Häufig werden dabei auch Betablocker eingesetzt, die neben Aspirin als einziges auf dem Arzneimarkt verfügbares Medikament nachweislich lebensverlängernde Wirkung besitzen. Blutdrucksenkend wirkt darüber hinaus auch die Änderung des Lebensstils. Konkret bedeutet das für den Patienten eine Reduzierung des Körpergewichts, Einschränkung des Alkohol- und Tabakkonsums, die Orientierung an der Mittelmeerküche bei der Ernährung, eine Reduzierung des Kochsalzkonsums sowie – und darauf sollte vor allem Wert gelegt werden – regelmäßige Bewegung. Folgt man diesen Ratschlägen, lässt sich der Medikamentenverbrauch deutlich reduzieren. Ein vollständiger Verzicht auf Tabletten ist jedoch meist nicht möglich, denn selbst bei Umsetzung aller empfohlener Maßnahmen lässt sich der Blutdruck in der Summe um maximal 15-20 mmHg senken und liegt damit bei dem überwiegenden Teil der Patienten weiterhin im kritischen Bereich.


Über das Ortenau Klinikum

Das  Ortenau  Klinikum  (www.Ortenau-Klinikum.de) ist  ein  Baden-Württembergischer Klinikverbund mit zahlreichen    medizinischen    Zentren    und    Schwerpunkten   an   neun Klinikstandorten   und   insgesamt   1.800   Planbetten.   Mit  rund  5.000 Mitarbeitern  zählt das Ortenau Klinikum deutschlandweit zu den 100 größten Arbeitgebern  in  der  Gesundheitsbranche.  Träger  ist  der  Ortenaukreis. Jährlich  werden  hier  75.000  Patienten stationär behandelt. Und jährlich erblicken 3.500 Babys in den Ortenauer Kreißsälen das Licht der Welt.

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